Todesbrand in Traun

Nachbar: “Wir dachten, da ist ein Feuerwerk”

Österreich
27.12.2010 17:33
Ein lautes Krachen hatte Maria und Johann Leitner in der Nacht auf Sonntag kurz vor 1 Uhr früh in Traun im oberösterreichischen Bezirk Linz-Land aufgeschreckt. "Wir dachten zuerst, es sei ein Feuerwerk", sagte der Trauner, der dann im Obergeschoß des Nachbarhauses am Lärchenweg Flammen sah. Als die Feuerwehr anrückte, stand das Gebäude schon in Vollbrand - das Todesdrama nahm seinen Lauf.

Die Hausbesitzerin, eine 58-jährige, kinderlose und geschiedene Volksschullehrerin, die in einem Jahr in Pension gehen wollte, hatte offenbar noch ihre Eltern (82 und 85) geweckt und vor der Gefahr gewarnt. Doch beim Versuch zu flüchten brachen die drei nach wenigen Sekunden in den Rauchgasen zusammen und verbrannten. Die Eltern waren erst am Heiligen Abend zu Besuch gekommen.

Opfer starben an Rauchgasvergiftung
Die Obduktion am Montag ergab, dass alle drei Opfer an Rauchgasvergiftungen starben. Eine Person konnte bei der Obduktion am Montag eindeutig identifiziert werden. Um wen es sich handelt, wollte Sicherheitsdirektor Alois Lißl jedoch nicht bekannt geben. Eine Untersuchung der DNA bzw. des Zahnschemas soll endgültige Klarheit bringen, damit die Leichen freigegeben werden können.

Kerze löste vermutlich Feuer aus
Die Brandermittler gehen davon aus, dass das Feuer durch eine Kerze im Vorraum oder Schlafzimmer ausgelöst worden sein dürfte. Die genaue Brandursache könne nicht festgestellt werden, da das Gebäude völlig zerstört wurde, erklärte Lißl.

Die Flammen fraßen sich durch die Tramdecken nach oben und unten durch. Als es dann durch berstende Fensterscheiben zum "flash over" kam, wurde das Gebäudeinnere völlig zerstört, es bestand Einsturzgefahr.

"Wir wussten von Nachbarn, dass noch drei Personen im Haus sein dürften, aber wir hatten wegen des massiven Brandes und akuter Einsturzgefahr keine Chance auf einen Innenangriff", schildert Feuerwehr-Einsatzleiter Oskar Reitberger (Interview in der Infobox).

von Johann Haginger, Markus Schütz ("OÖ Krone") und krone.at

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