Niemand hat Schuld

Kind von Baum erschlagen: Ermittlungen eingestellt

Niederösterreich
25.03.2021 10:38

Ein vierjähriges Mädchen starb im Oktober vergangenen Jahres. Bei einem Ausflug mit ihrer Familie im niederösterreichischen Mendlingtal stürzte plötzlich eine Fichte um und begrub die Kleine unter sich. Die Staatsanwaltschaft ermittelte nach dem tragischen Unglück wegen Fahrlässigkeit. Der Vorwurf wurde jetzt jedoch fallen gelassen, die Ermittlungen eingestellt.

Konkret hatte die Staatsanwaltschaft St. Pölten gegen Bürgermeister Friedrich Fahrnberger (ÖVP) sowie einen Gemeindemitarbeiter ermittelt. Für die Gemeinde Göstling, die die Erlebniswelt betreibt, sei im Vorhinein jedoch nicht erkennbar gewesen, dass der umgestürzte Baum eine Gefahr darstellen hätte können, da er laut einem Gutachten keine Vorschäden aufgewiesen und auch nicht an einer exponierten Stelle gestanden hatte, hieß es nun laut Informationen der APA.

„Verkettung unglücklicher Umstände“
„Dieses Ereignis war nicht vorhersehbar“, sagte dazu Behördensprecher Karl Wurzer. Es habe sich bei dem Unfall um eine „Verkettung unglücklicher Umstände“ gehandelt. „Im Hinblick auf die zum Unfallzeitpunkt bestehende Sturmwarnung Orange war es nicht absehbar, dass Sturmböen derart massive Folgen haben würden“, wurde betont. Es bestehe daher keine strafrechtliche Verantwortlichkeit.

Bei dem Unfall am 3. Oktober 2020 in Göstling an der Ybbs war die Vierjährige aus dem Bezirk Amstetten ums Leben gekommen, eine Schwester und die Großmutter der Mädchen wurden verletzt. Ermittelt wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Im Fokus der Erhebungen stand die Freigabe der Erlebniswelt nach einer Sicherheitsbegehung gegen 12 Uhr. Zuvor war das Mendlingtal aufgrund des Sturmes gesperrt gewesen. Die Vierjährige wurde nach der Öffnung des Areals gegen 13.45 Uhr von dem umstürzenden Baum getroffen.

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