Weg-Freigabe im Fokus

Mädchen (4) tot: Jetzt ermittelt die Justiz

Es war eine fatale Entscheidung, die er sicher nicht leichtfertig getroffen hat. Eine Entscheidung, die mit Sachverständigen abgesprochen war - aber eine Entscheidung des Göstlinger Bürgermeisters Fahrnberger, von der er nicht weiß, wie er „damit umgehen soll“. Er ließ das Mendlingtal (NÖ) am Samstag nach einer Sperre wegen Sturms zu Mittag öffnen. Ein vierjähriges Mädchen wurde getötet. Jetzt ermittelt die Justiz.

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Das Schicksal nahm, wie berichtet, zu Mittag seinen Lauf. Der Weg zur Erlebniswelt wurde freigegeben. Fahrnberger erinnert sich: „Der Wind hat sich gelegt, und schlussendlich bin ich zur Entscheidung gekommen, dass wir aufmachen.“

Mädchen starb an Unglücksstelle
Marie (Name geändert) war glücklich, weil sie zwei Tage nach ihrem vierten Geburtstag den langersehnten Ausflug mit ihrer gleichaltrigen Cousine, ihrer älteren Schwester (7) und der 72-jährigen Oma machen konnte. Aber die Familie sollte nie an ihrem Ziel ankommen – die Naturgewalt war stärker. Eine entwurzelte Fichte krachte in die Tiefe und erfasste Marie mit voller Wucht. Ihre Oma, zwei Wanderer und selbst die Rettungskräfte – die sich erst den Weg mit weiteren umgestürzten Bäumen freiräumen mussten – konnten die Kleine nicht retten. Sie starb an der Unglücksstelle.

Fahrlässigkeitsvorwurf
Montagfrüh hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten Ermittlungen aufgenommen. Es geht um die Prüfung eines Fahrlässigkeitsvorwurfs gegen den Bürgermeister und einen Gemeindemitarbeiter. Das Mendlingtal bleibt indes gesperrt. Wie lange, ist ungewiss. „Momentan sind wir noch nicht in der Situation, darüber nachzudenken, momentan belastet uns etwas anderes“, so Fahrnberger. Die Naturgewalt, die zuschlage, „selbst wenn man alle Vorkehrungen trifft.“

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Es wird abzuklären sein, ob die Freigabe des Geländes eine Fahrlässigkeit begründet oder nicht.

Leopold Bien, Staatsanwaltschaft

Die Entscheidung, das Tal aufgesperrt zu haben, belaste ihn sehr. „Ich weiß noch nicht, wie ich mit der Situation umgehe.“

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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