„Brite“ führt in OÖ

Wettlauf zwischen Impfung und den Mutationen

(Bild: Krone KREATIV, stock.adobe.com)

In Oberösterreich hat mittlerweile die britische Variante des Corona-Virus die Oberhand. Sie ist bekanntlich ansteckender. Was heißt das für die Geschwindigkeit, in der wir impfen müssen?

„Wir finden in unseren Laboren fast ausschließlich die britische Virusmutation“, sagt Tilman Königswieser, Direktor des Salzkammergut Klinikums. Aktuelle Abwasseruntersuchungen bestätigen das. „In den Kläranlagen Freistadt und Steyr haben wir schon 90 Prozent der Briten-Variante im Abwasser“, sagt Norbert Kreuzinger, TU Wien. In Wels wurden 60 Prozent festgestellt: „Trend steigend. Der Brite, der sich rascher ausbreitet, hat die Führung übernommen!“ Aktuell warten 2114 Verdachtsfälle auf die genaue Bestimmung. In sieben Fällen wurde bisher die Südafrika-Variante nachgewiesen.

Stephan Winkler ist Leiter der Bioinformatik-Forschungsgruppe am FH OÖ Campus Hagenberg

(Bild: FH OOE/HGB)

Schon viele Varianten
Gerald Lirk Biologe vom FH OÖ-Campus: „Es gibt über 10.000 Virusvarianten, viele kann man durch die Impfung ausrotten“, sagt er. Wenn „Fluchtmutationen“ entkommen, und sich durchsetzen, springt die Pandemie womöglich an ihren Anfang: „Dann brauchen wir neue Impfstoffe.“ Er schränkt ein: „Ich gehe momentan davon aus, dass nur ältere Leute oder Personen mit Vorerkrankungen jedes Jahr eine Impfung brauchen.“

Wer ist schneller?
Simulationsexperte Stephan Winkler, FH Hagenberg, widmet sich dem Wettlauf zwischen Impftempo und Mutationen. „Mit 5000 Impfungen pro Tag in Oberösterreich könnten wir im Spätsommer auf ein sicheres Niveau kommen“, hat er errechnet. Dann könnte Covid mit Abstand und Maske unter Kontrolle bleiben. Steigt die Geschwindigkeit der Infektionen nur um 10 bis 20 Prozent, wird dieses Ziel eher nicht erreicht.
Die beiden Wissenschaftler halten übrigens am Mittwoch, 24. März einen Online-Vortrag zum Thema, Beginn ist um 18 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung