Sonder-Impfaktion

Spritzen-Vorsprung geht später verloren

Salzburg
19.03.2021 09:31
Ziel der Sonderimpfaktion in Radstadt, Bad Hofgastein und Unken war es, ältere Personen zu schützen. Ein Drittel der 2638 Stiche ging aber an andere Personen. Das Land argumentiert mit einem Überschuss.

Die drei „Hotspot“-Gemeinden Radstadt, Bad Hofgastein und Unken kamen in den Genuss zusätzlicher Impfdosen. Alle Personen über 65 Jahren konnten sich seit vergangenem Freitag gegen das Coronavirus impfen lassen. Gut 70 Prozent nahmen dieses Angebot auch an. „Die Leute waren sehr froh, dass sie die Impfung bekommen. Wir haben alles verimpft, was da war“, bilanziert Daniel Kofler, Geschäftsführer vom Roten Kreuz Pongau. Keiner der Angemeldeten hat seinen Termin abgesagt. Die letzten Spritzen wurden am Mittwochabend verabreicht.

Tatsächlich hat das Land Salzburg das Kontingent voll ausgeschöpft. Dabei kamen neben den über 65-Jährigen auch andere Personengruppen wie Pädagogen, Hochrisikopatienten, Physiotherapeuten oder Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr zum Zug. In Summe gingen 917 Impfdosen – also gut ein Drittel – an Jüngere.

Alles streng nach Impfplan, versichert Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP). Warum so viele Impfdosen übrig blieben, erklärt er mit großzügig befüllten Impfstoff-Fläschchen. „Da es teilweise gelungen ist, bis zu sieben Dosen aus einem Fläschchen zu ziehen, wurden noch über 300 Personen mehr geimpft als ursprünglich geplant“, sagt Stöckl. Für jeden ist der zweite Stich gesichert.

Serum muss an Tirol zurückgegeben werden
Stets betonte das Land, dass es sich bei dem Serum von Biontech/Pfizer um vorgezogenes Sonderkontingent der EU für Tirol handelt. Es gehe daher nicht auf Kosten des Salzburger Impfplans. Tatsächlich muss Salzburg aber früher oder später die Impfstoff-Menge an Tirol zurückgeben. Der jetzige Vorsprung geht dann also wieder verloren.

In der „Hotspot“-Gemeinde Muhr im Lungau wurde nicht geimpft. Dafür gebe es kein zusätzliches Serum, hieß es.

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