Familien getrennt

„Es fehlt an Regeln mit Hirn, Hausverstand & Herz“

Tirol
03.03.2021 16:00

Die strengen deutschen und italienischen Einreisebeschränkungen trennen derzeit viele Familien - die „Krone“ berichtete. Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint zeigt sich entsetzt: „Die Corona-Pandemie zeigt schonungslos auf, wo die Schwächen der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino liegen. Es fehlt an Regelungen und Abkommen mit Hirn, Hausverstand und in dieser Sache vor allem Herz.“ Er fordert Tirols LH Günther Platter (ÖVP) zum Handeln auf. 

Es sei kaltherzig und unverständlich, wenn Familien auseinandergerissen werden und Kinder einen Elternteil über Wochen nicht sehen dürfen. Man brauche kein Experte zu sein, um zu sehen, dass das langfristige Auswirkungen auf die Psyche der Kinder und Jugendlichen in Tirol haben werde. Jeder Tag mit der Familie sei kostbar.

„In schlechten Zeiten ist sich jeder selbst der Nächste“
„Wenn es um vernünftige und nachvollziehbare Lösungen für Berufspendler oder grenzüberschreitende Familien- und Paarbeziehungen geht, ist mit der Freundschaft zwischen Tirol und Südtirol bzw. auch zwischen Tirol und Bayern offensichtlich Schluss“, sagt Sint und führt weiter aus: „In guten Zeiten lassen sich Tirols Landeshauptmann Platter, Bayerns Ministerpräsident Söder und Südtirols Landeshauptmann Kompatscher gerne dafür abfeiern, wie gute Beziehungen sie doch zur jeweiligen Nachbarregion pflegen. In schlechten Zeiten ist sich jeder selbst der Nächste und vergisst ganz offensichtlich auf die Bedürfnisse der Bürger Tirols, Südtirols und Bayerns.“

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"Es ist kaltherzig und unverständlich, wenn Familien auseinandergerissen werden und Kinder einen Elternteil über Wochen nicht sehen dürfen."

Liste Fritz-LA Markus Sint

„LH Platter muss nun handeln“
Der Landtagsabgeordnete stellt fest: „Landeshauptmann Günther Platter muss nun alles daran setzen, dass diese Maßnahmen durch Südtirol und Bayern gelockert und angepasst werden. Es bringt jedenfalls nichts, wenn Platter mit dem Finger auf andere europäische Regionen zeigt, wie er es am Dienstag mit der französischen Region Moselle getan hat. Lieber steht Platter wie ein trotziges Kind in der Ecke und schiebt die Schuld auf andere ab, statt alles daran zu setzen, seine Parteifreunde in den südlichen und nördlichen Nachbarregionen von einer gemeinsamen Lösung zu überzeugen.“

Forderung nach Klarheit und Planungssicherheit
Die Liste Fritz verlangt eine klare Kommunikation von den Verantwortlichen in den Regionen Südtirol, Nordtirol und Bayern. Denn derzeit müssen sich die Menschen eventuelle Verlängerungen von Maßnahmen vielfach selbst zusammenreimen. "Neben einer raschen Lösung braucht es vor allem eine verbesserte Informationspolitik. Es kann jedenfalls nicht sein, dass Maßnahmen bis 5. März gültig sind und die Menschen in Nord- und Südtirol zwei Tage vor Ende der Maßnahmen nur darüber spekulieren können, ob diese verlängert werden oder nicht“, verdeutlicht Sind. Jeder Tag mehr, den Kinder ohne ihren Vater oder ihre Mutter auskommen müssen, sei ein Tag zu viel. Die Menschen verdienen Klarheit und Planungssicherheit.

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