Aufgrund der ökonomischen Situation, ausgelöst durch die Pandemie, rechnet die UNO weltweit mit einem Anstieg von 13 Millionen Kindern, die in den kommenden zehn Jahren verheiratet werden. In Wien bat Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) zum runden Tisch mit heimischen und internationalen Experten.
„Krone“: Wie viele junge Frauen werden jährlich in Österreich Opfer einer Zwangsehe?
Susanne Raab: In Österreich sind 200 Mädchen und Frauen davon betroffen. Die Dunkelziffer ist bei Weitem höher.
Ist aktuell ein Anstieg zu verzeichnen?
Experten befürchten, dass viele Opfer aufgrund der Reisebeschränkungen nicht außer Landes gebracht werden. Sie sprechen von einem eklatanten Anstieg, wenn diese wieder aufgehoben werden.
Welche Maßnahmen sind geplant?
Wichtig ist die Bewusstseinsbildung bei Lehrern und Jugendarbeitern. Oft melden sich Freundinnen. Wir haben festgestellt, dass Betroffene auch selbst Beratungsstellen kontaktieren.
Wo befinden sich diese Einrichtungen?
In Wien und Graz. Eine neue Anlaufstelle ist im Westen in Planung. Mir ist auch die Anhebung des Ehealters auf 18 Jahre wichtig. Gespräche laufen.
Wie kommen die Frauen wieder nach Österreich?
Die Rückführung erfolgt über das Außenministerium. Es handelt sich meist um junge Türkinnen, Araberinnen oder Tschetscheninnen.
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