Muss U-Bahn weichen

Meterhoher Baum mitten in der Nacht verpflanzt

Wien
16.02.2021 10:28

Ungewöhnliches Treiben in der Nacht auf Dienstag in der Wiener Josefstadt: Schweres Gerät fuhr auf, um einen riesigen Baum auszubuddeln. Bei der Aktion ging aber alles rechtens zu. So wurde die meterhohe Platane umgesiedelt, damit sie dem künftigen U-Bahn-Ausbau nicht im Wege steht.

„Gerade in Zeiten des Klimawandels muss die Politik alles tun, um bestehende Natur zu erhalten und mehr Grün in die Stadt zu bringen“, so der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ), der bei der Umsiedlung dabei war, zur APA.

Anfänglich sah die Zukunft der Platane beim Cafe Eiles weniger gut aus. Da die Errichtung des U2/U5-Linienkreuzes beim Wiener Rathaus dem Baum seinen Lebensraum nimmt, wurde nicht ausgeschlossen, dass der Baum gefällt werden muss. Naturschützer - unter anderem das „Kuratorium Wald“ - hatten sich dann aber erfolgreich für den Erhalt eingesetzt. Die Baufirma setzte schließlich eine zweiwöchige Frist, in der die Platane versetzt werden musste.

Wiener Linien kamen für Kosten auf
Genau dies geschah in der Nacht auf Dienstag: Der Baum wurde bei dichtem Schneefall ausgegraben, von einem Kran auf einen Tieflader gehievt und dann an seinen neuen Bestimmungsort am Schmerlingplatz in der Inneren Stadt gebracht, wo er nun hoffentlich ungestört weiter existieren kann. Die Kosten für die Umsiedelung trugen die Wiener Linien, der Baumverpflanz-Spezialist Manfred Saller, der den Einsatz leitete, verzichtete auf sein Honorar.

„Der Öffi-Ausbau U2xU5 ist das richtungsweisendste Projekt der Stadt Wien und eine wirkungsvolle Antwort auf die zwei großen Herausforderungen unserer Zeit, die Klima- und die Corona-Krise. Dennoch war für mich von Anfang an klar, dass ich trotz der technischen Mammutaufgabe für jeden Baum kämpfen werde“, unterstrich Hanke. Die Platane stehe „symbolisch für die ökologische Haltung der Wiener Stadtregierung“.

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