Nach Leichenfund

Erdogan: USA unterstützen militante Kurden

Ausland
15.02.2021 21:07

Die Türkei geht seit Mittwoch mit einem Militäreinsatz gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak vor. Am Wochenende fand die Armee laut eigenen Angaben 13 entführte türkische Staatsbürger tot in einer Höhle. Einer Erklärung der USA, in der es heißt, man bedauere die Tötung türkischer Bürger im Kurden-Gebiet im Norden Iraks, glaubt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht so recht. Am Montag warf der Staatschef den USA vor, militante Kurdengruppen zu unterstützen.

Sollten sich Berichte über eine Verantwortung der PKK als richtig erweisen, würden die USA dies verurteilen, teilte die US-Regierung am Sonntag mit. Erdogan sagte dazu, die Erklärung zeige, dass die USA die PKK und die syrische Kurden-Miliz YPG unterstützten. Die türkische Führung sieht die YPG als Ableger der PKK an.

Erdogan: „Terroristen weder im Nordirak noch in Syrien sicher“
Kritik an Militäreinsätzen in Irak und Syrien verbittet Erdogan sich. Nach dem „Blutbad“ könne weder ein Land noch eine Person oder Institution „die Operationen der Türkei im Irak und in Syrien hinterfragen, kritisieren und sich gegen sie stellen“, sagte Erdogan bei einer Rede in der Schwarzmeerprovinz Rize. Sein Land werde weiter gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgehen. Die „Terroristen“ seien weder im Nordirak noch in Syrien sicher.

Die türkische Regierung hat im Streit nun auch den US-Botschafter vorgeladen. Man wolle so deutlich wie möglich die Reaktion auf die US-Stellungnahme zu dem Vorfall übermitteln, hieß es am Montag. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Text des NATO-Partners als „Witz“ bezeichnet und den USA vorgeworfen, militante Kurden zu unterstützten.

PKK: „Gefangene bei Kämpfen getötet, nicht hingerichtet“
Nach Angaben der türkischen Regierung hatte das Militär am 10. Februar einen Einsatz gegen die PKK in der nordirakischen Region Gara, rund 35 Kilometer von der türkisch-irakischen Grenze entfernt, begonnen. Ziel war es demnach, die Grenze zu sichern und verschleppte Bürger zu finden. Die PKK hatte erklärt, einige Gefangene seien bei den Kämpfen getötet worden, sie selbst habe sie nicht verletzt, geschweige denn hingerichtet.

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