Rettungsaktion

Neun von zehn Apfelsorten bereits ausgestorben

Österreich
15.02.2021 06:01

Es ist der botanische Schatz der Vorfahren - doch die alten Obst- und Gemüsesorten, wie sie von den Bauern Jahrhunderte lang kultiviert wurden, drohen jetzt verloren zu gehen. Laut UNO sind weltweit 75 Prozent der landwirtschaftlichen Vielfalt verschwunden. In Österreich startet die „Arche Noah“ eine Rettungsaktion.

„Mit jedem alten Obstbaum, der gefällt wird, geht uns auch ein botanischer Schatz verloren“, schlägt Dagmar Urban Alarm. Sie ist in der „Arche Noah“ in Schiltern die Öko-Archivarin. Das Verschwinden derselben kann sie möglicherweise mit ihren Aktivisten noch verzögern, aufhalten wohl kaum. Denn seit 1900 sind bei uns 90 Prozent der raren Apfelsorten verschwunden.

Mit dem Mut der Verzweiflung gehen die Naturschützer aus dem grünen Herzen Niederösterreichs auf die Jagd nach jedem noch so unscheinbaren Samenkorn. Doch ohne Biodiversitäts-Offensive der Regierung stehen sie da draußen in den oft überwucherten Gärten und Rieden auf verlorenem Posten.

25.000 Unterschriften gesammelt
Um auf die Misere aufmerksam zu machen, hat die Arche Noah im Rahmen ihrer Kampagne „Vielfalt säen, Gesundheit ernten“ 25.000 Unterschriften gesammelt, die jetzt an Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) übergeben wurden.

Nächster Adressat wird Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Im Gepäck hatte Urban auch - ein symbolisch nur zu einem Viertel - Glas gefüllter Bregenzer Bohnen. Die Sortenretterin: „Der Verlust der Vielfalt gefährdet auch die Ernährung der Menschen. Denn nur robuste, der Region angepasstes Gemüse kann dem Klimawandel noch trotzen.“

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