Jobs der Zukunft

Diese Berufe haben Trendpotenzial

Vorarlberg
17.02.2021 12:00

Auch der Vorarlberger Arbeitsmarkt verändert sich. Welche Branchen an vorderster Front mitspielen, was die Jobs von morgen sind und warum Sozialkompetenz im Berufsleben immer wichtiger wird.

Trotz hoher Arbeitslosenzahlen und globaler Corona-Krise gibt es Branchen, die sich im Aufwind befinden - und zwar, weil sie bereits vor der Pandemie auf zukunftsfähige und innovative Produkte und Dienstleistungen gesetzt haben. Stellt sich die Frage: Finden sich auch im Ländle Unternehmen, die in ebendiesen Branchen vertreten sind und gibt es hierzulande überhaupt die sogenannten neuen Trendberufe? „Ja“, sagt Christoph Kathan, Geschäftsführer von Kathan & Sepp, einem der größten Personalberatungsbüros in Vorarlberg. Der Arbeitsmarkt habe sich verändert, die Digitalisierung schreite hurtig voran.

„Selbst bei uns in der Personalberatung ist der digitale Wandel zu spüren, bei unseren Kunden sowieso. Jobs in der Softwareentwicklung etwa sind bereits seit einigen Jahren sehr gefragt. In den vergangenen Monaten hat sich der Bedarf nach Spezialisten allerdings zugespitzt." Selbst im Maschinenbau, eine für Vorarlberg sehr wichtige Sparte, steigt die Nachfrage nach sogenannten Developern. Die weltweit agierende IMA Schelling Group mit Hauptsitz in Schwarzach beispielsweise bietet mittlerweile hochkomplexe digitale Lösungen für Anlagen in unterschiedlichsten Bereichen.

Dass diese Unternehmen auf der Suche nach Experten sind, ist klar. Doch die Arbeitswelt von morgen verlangt mehr als nur eine gute fachliche Ausbildung: Aufgrund der rapiden Veränderungen ist es wichtiger denn je, Innovationspotenziale frühzeitig zu erkennen. Dazu brauche es das notwendige Gespür und ein waches Auge, denn oft kämen neue Entwicklungen direkt aus dem Alltag, berichtet Kathan. Er nennt ein Beispiel: „Katzen bringen ja immer wieder mal Mäuse mit nach Hause. Das hat einen Mitarbeiter eines Kunden dazu veranlasst, eine Katzenklappe mit einer Gesichtserkennungssoftware zu entwickeln, sodass die Klappe nur dann geöffnet werden kann, wenn die Katze kein Mitbringsel im Mund hat. Eine gute Idee kann schon ausreichen, um im Unternehmen einen Innovationsschub auszulösen."

Lange Liste an Zukunftsbranchen
Je stärker die Digitalisierung voranschreitet, desto wichtiger wird die Frage des Datenschutzes. Das schafft ganz neue Jobs: Größere Unternehmen stellen mittlerweile eigene Datenschutzbeauftragte ein, kleinere setzen auf externe Berater. Neue Arbeitsplätze entstehen auch in der Elektromobilität, die so langsam Fahrt aufnimmt. Bereits jetzt schreiben Vorarlberger Zulieferer entsprechende Stellen aus. Ein enormes Zukunftspotenzial hat freilich auch der gesamte Umweltsektor: „Die Dringlichkeit von Umwelt- und Klimaschutz ist mittlerweile jedem klar. Und immer mehr Unternehmen haben sich dieser Thematik verschrieben – auch in Vorarlberg. So stellt etwa Sommer Messtechnik in Koblach innovative Umweltmesssysteme her und liefert diese an Kunden auf der ganzen Welt.“

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„Die Dringlichkeit von Umwelt- und Klimaschutz ist mittlerweile jedem klar. Und immer mehr Unternehmen haben sich dieser Thematik verschrieben – auch in Vorarlberg.

Christoph Kathan

Und nicht zuletzt werden aufgrund des demografischen Wandels Pflegeberufe noch stärker nachgefragt sein, als dies bereits jetzt der Fall ist. Die Alterung der Gesellschaft schafft aber auch ganz neue Absatzpotenziale: Denn in der Regel ist die sogenannten "Silver Generation" finanziell gut situiert und zudem immer mehr willens, sich etwas zu gönnen – von dieser Kaufkraft profitiert insbesondere der Dienstleistungssektor, was wiederum zusätzliche Jobs schafft. Angst vor der Zukunft braucht man jedenfalls keine zu haben – nicht zuletzt, weil Vorarlberg noch aus jedem Strukturwandel gestärkt hervorgegangen ist.

Im besten Fall wird die Digitalisierung die Arbeitnehmer entlasten, wodurch menschliche Qualitäten wieder mehr in den Mittelpunkt rücken könnten: „Neben der fachlichen Qualifikation sollte daher künftig ein Fokus auf Sozialkompetenz gelegt werden – sowohl in der Gesellschaft als auch in Betrieben", so Kathan, der außerdem zu Bedenken gibt, dass die jüngere Generation eine andere Einstellung zur Arbeit hat: „Da müssen sich die Unternehmen anpassen, ansonsten werden sie den Kampf um die besten Talente verlieren."

Christiane Mähr

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