Bisher bekam das städtische Tierheim jährlich 120.000 Euro Subventionen von der Stadt Salzburg. Im Vorjahr waren es um 20.000 Euro weniger. Laut Amtsvorschlag soll auch heuer gekürzt werden. Der Grund: Die meiste Zeit ist das Tierheim voll belegt – die Stadt Salzburg kann beschlagnahmte, gefährliche Hude oft nicht mehr dort unterbringen. Die Politik erklärt das mit einer zu zaghaften Vergabe der Tiere.
Tierheim-Geschäftsführer Gerhard Redolf hält dagegen: „Die meisten Hunde müssen erst resozialisiert werden. Es wäre völlig verantwortungslos, einen gefährlichen Hund an eine ungeeignete Person abzugeben.“ Außerdem hat das Heim seit einer Gesetzesänderung statt 23 nur noch für zwölf Hunde Platz. Von der Politik angekündigte Gespräche seien ausgeblieben. Für nächste Woche ist ein Termin angesetzt.
Stadt erwägt ein neues Quartier zu errichten
Der Tierschutzombudsmann des Landes, Alexander Geyrhofer betont: „Es ist sicher schwierig solche Tiere zu vermitteln. Aber andere Heime schaffen das auch.“ Zudem werde zusätzlich zur Förderung jedes untergebrachte Tier extra bezahlt.
Stadtchef Harald Preuner (ÖVP) will weiter Druck machen und plant nächste Woche ein Gespräch mit dem Land Salzburg. Dabei will er ein Ausweichquartier ins Auge fassen. „Die Stadt hat nahe dem Flughafen ein Grundstück zur Verfügung. Dort wäre ein weiteres Tierheim zu möglich“, erwägt Preuner. Dafür müsse aber ein Träger gefunden werden. Neos-Gemeinderat Lukas Rößlhuber hält von dem Vorgehen wenig: „Da fällt ein Verein politisch in Ungnade und bei den Tieren wird gekürzt.“
Gerhard Redolf im Interview:
Herr Redolf, schon im vergangenen Jahr wurde Ihnen die Förderung durch die Stadt Salzburg gekürzt, weil Sie zu langsam Tiere vermitteln würden. Hat sich seitdem etwas getan?
Damals wurde angekündigt, dass man sehr intensive Gespräche mit uns führen will. In Wirklichkeit hat aber überhaupt nie wer mit uns gesprochen. Für die jährliche Tierheimbewilligung hat das Ordnungsamt einmal vorbeigeschaut.
Warum dauert es so lange, die Tiere zu vermitteln?
Durch die steigende Anzahl von Beschlagnahmen und die Tatsache, dass es sich um immer problematischere Hunde handelt, die in der Folge sehr lange und kostenintensiv resozialisiert werden müssen, ging uns der Platz aus. Zu bedenken ist auch die Verantwortung bei einer Vergabe, sollte dann jemand gebissen und schwerst verletzt werden. Aber wir konnten jetzt einige Tiere erfolgreich vermitteln.
Rechnen Sie noch mit der vollen Förderung?
Ehrlich gesagt nicht.
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