Im Spital infiziert

Frau bekam Coronavirus anstatt Herzschrittmacher

Niederösterreich
06.02.2021 09:30

Nachdem eine demente Niederösterreicherin mit Herzproblemen ins Spital gekommen war, lag sie mit zuerst negativ getesteten, aber dann doch Covid-positiven Frauen im Zimmer. Sie steckte sich an – und wäre noch vor ihrer wichtigen Herzoperation zur Quarantäne heimgeschickt worden. Nach „Krone“-Recherchen wendete sich jedoch das Blatt. Ehemann Dietrich D. fällt damit ein Stein vom Herzen.

Dem 80-jährigen Zellerndorfer aus dem Bezirk Hollabrunn war angst und bange, als der Notarzt seine 77-jährige Frau Ingrid mit starken Herzproblemen ins Spital Horn einliefern ließ. Noch am selben Tag wurde eine Herzschrittmacher-Operation für Beginn dieser Woche anberaumt.

„Im Krankenhaus angesteckt“
Doch dann fing der wahre Albtraum für Dietrich D. erst an: „Statt mit einem Herzschrittmacher sollte meine Frau mit dem Coronavirus wieder heimgeschickt werden“, schildert der Pensionist. Sie hatte sich im Krankenhaus angesteckt, musste in Isolation – und sollte diese daheim unter Obhut ihres Mannes verbringen. Für Dietrich D. wäre diese Pflegeaufgabe kaum bewältigbar gewesen. Er versuchte verzweifelt, einen Pflegeplatz für seine Frau zu bekommen – aber ohne Erfolg.

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Ich hätte mich ja auch infizieren können. Und wer hätte dann Ingrid pflegen sollen? Ich fragte bei Pflegeorganisationen, niemand half.

Der 80-jährige Dietrich D. wandte sich verzweifelt an die Kronen Zeitung

Erst „Krone“-Recherchen brachten den Umschwung: Nun kann Ingrid D. doch bis zum Ende der Quarantäne im Spital bleiben. Zudem wurde Hilfe bei der Pflege angeboten. Und auch die Bezirkshauptmannschaft will Dietrich D. unter die Arme greifen. Weiters unterstützt man ihn bei der Organisation eines Pflegeheimplatzes.

René Denk, Kronen Zeitung

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