AstraZeneca

Neuer Impfstoff ist besser als sein Ruf

Impfungen sind die große Hoffnung für eine wirksame Bekämpfung der Corona-Pandemie

(Bild: Brenek Malena)

Mit großer Skepsis standen Salzburgs Ärzte dem Wirkstoff von AstraZeneca gegenüber. Jetzt könnte das Serum den Kampf gegen die Pandemie aber deutlich beschleunigen.

Ab nächster Woche kommen die ersten Lieferungen von AstraZeneca nach Österreich. 340.000 Dosen – Salzburg bekommt nach dem Einwohnerschlüssel 6,8 Prozent davon – sollen es bis Ende Februar sein. Weitaus weniger als zunächst angekündigt. Einer der Gründe, warum das Serum des britischen Herstellers bisher keinen guten Ruf in der EU hat. Zudem soll er nur Personen unter 65 Jahren verabreicht werden.

Wenn die Studiendaten belegen, dass der Impfstoff die gleiche Wirkung hat, dann sind wir einverstanden, dass ihn Ärzte bekommen.

Christoph Fürthauer über den Wirkstoff von AstraZeneca

Daher gibt es Pläne, dass Salzburgs Ärzte den britischen Impfstoff bekommen und die über 80-Jährigen das für die Mediziner und deren Personal ursprünglich vorgesehene Serum von Biontech. Das sorgte für Aufregung, denn dem Produkt von AstraZeneca standen sie skeptisch gegenüber. So sollte die Wirksamkeit deutlich geringer als bei den mRNA-Impfstoffen der Konkurrenz sein. „Für uns ist die Expertise über die neue Datenlage ausschlaggebend. Wenn der Impfstoff von AstraZeneca die gleiche Wirkung wie die anderen hat, haben wir kein Problem damit“, sagt Christoph Fürthauer, Vizepräsident der Ärztekammer Salzburg.

Spitzenmediziner Richard Greil ist von AstraZeneca überzeugt

(Bild: Tschepp Markus)

Die Ergebnisse einer neuen Studie der Universität Oxford sprechen deutlich für das britische Vakzin: Geimpfte seien nicht nur um 67 Prozent weniger ansteckend, sondern ein längerer Abstand zwischen den Teilimpfungen begünstige auch noch die Wirksamkeit! „Das hat viele Vorteile“, weiß Infektiologe Richard Greil vom Uniklinikum Salzburg. „Mit zirka 82 Prozent Wirksamkeit ist AstraZeneca ein sehr guter Impfstoff und kann dabei helfen, so schnell wie möglich so viele wie möglich zu impfen“, sagt Greil. Das dürfte auch die Arztkollegen überzeugen.