Bewegungsmankos

Der Purzelbaum stirbt in der Corona-Krise aus

Österreich
20.01.2021 06:00

Neben dem grünen Licht für Skifahren und Eislaufen ist Bewegung in der Corona-Krise zum Stiefkind der Politik geworden. Kinder und Jugendliche verbringen im Lockdown viele Stunden täglich vor den Bildschirmen, sportliche Betätigung geht in zahlreichen Haushalten gegen null.

„Es ist erschütternd“, bestätigt Petra Platt, AHS-Lehrerin in Niederösterreich, „etliche Kinder schaffen die einfachsten Übungen nicht mehr, scheitern etwa am Stützen, Werfen oder Fangen. Über eine Rolle vorwärts braucht man gar nicht erst nachzudenken“, berichtet Platt über wachsende Defizite in den Bereichen Kraft, Beweglichkeit und Koordination. „Schon bei der Rückkehr nach dem ersten Lockdown war eine Gewichtszunahme bei vielen Schülerinnen und Schülern bemerkbar, manche brachten zehn Kilo mehr auf die Waage“, warnt die Pädagogin.

„Online-Schultag mit Bewegung starten“
Auch Ex-Volleyballboss Peter Kleinmann, seit jeher Verfechter der täglichen Turnstunde für alle Schüler, ist besorgt: „Gerade im Pflichtschulbereich ist die Bewegung im Heimunterricht viel zu kurz gekommen“, weiß der 73-Jährige und wartet mit einer spannenden Idee auf: „Jeder Online-Schultag sollte verpflichtend mit einer halbstündigen Bewegungseinheit beginnen. Es ist bewiesen, dass Kinder nach aktiver Bewegung besser lernen können!“ Zudem würden psychisches Wohlbefinden und Immunsystem gestärkt.

Dass externes Personal, auch wenn es negativ getestet wird, laut Corona-Verordnung nicht mehr an Schulen aushelfen darf, wenn diese wieder öffnen, widerstrebt dem Sportfunktionär: „Geschultes Fachpersonal aus den Vereinen ist ein Mehrwert für den Turnunterricht.“

Anja Richter, Kronen Zeitung

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