Studie aus der Schweiz

Partnersuche: Dating-App-Nutzer meinen es ernster

Digital
31.12.2020 06:01

Wenn der Jahreswechsel vor der Tür steht, fasst manch Single in Österreich den Vorsatz, im neuen Jahr eine neue Liebe zu finden. Früher noch belächelt, setzen dabei immer mehr auf Tools wie Dating-Apps und Internet. Der Romantik tut dies keinen Abbruch, geht aus einer Studie aus der Schweiz hervor. Tatsächlich meinen es Dating-App-User oft ernster.

Tinder, Lovoo oder Bumble: Mit einem Wisch nach rechts oder links entscheiden Liebeshungrige, ob sie jemanden treffen wollen oder nicht. Doch suchen Benutzerinnen und Benutzer der Apps überhaupt feste Partnerschaften, oder sind sie eher an flüchtigen Kontakten interessiert? Diesen Fragen ging Gina Potarca von der Universität Genf nach, um Vorurteile zu überprüfen.

Denn viele würden behaupten, Dating-Apps hätten einen negativen Einfluss auf die Qualität von Beziehungen, sagte sie. Das Argument: Die Apps würden Menschen unfähig machen, ihre Energie in den Aufbau einer Beziehung mit nur einem Partner zu stecken. Warum sich auch langfristig binden, wenn hinter dem nächsten Swipe jemand besseres warten könnte?

Studie mit über 3000 Probanden
Die Soziologin nutzte für ihre im Fachmagazin „Plos One“ erschienene Studie eine Familienbefragung des Schweizer Bundesamts für Statistik (BFS) aus dem Jahr 2018. Daraus wählte sie 3235 Erwachsene, die in einer Beziehung waren und ihren Partner in den letzten 10 Jahren kennengelernt hatten.

Demnach sehnten sich Paare, die sich über eine Dating-App kennengelernt hatten, mehr danach, mit ihrem Partner zusammenzuleben. Ob lang- oder kurzfristig, zeigte die Studie zwar nicht. Aber einige der Paare sähen das Zusammenleben wahrscheinlich als eine Probezeit vor der Ehe, so Potarca. Außerdem äußerten die Frauen der App-Gruppe öfters den Wunsch, in naher Zukunft eine Familie gründen zu wollen.

Apps überwinden Schichtgrenzen
Bemerkenswert an den Dating-Apps ist gemäß der Forscherin, dass Menschen aus unterschiedlichen Bildungsschichten zusammenfinden. Insbesondere zwischen hochgebildeten Frauen und weniger gebildeten Männern würden Beziehungen entstehen. Dies könnte „mit den Auswahlmethoden zu tun haben, die sich hauptsächlich auf das Visuelle konzentrieren“.

Während Dating-Webseiten vor allem Menschen über 40 und Geschiedene ansprächen, eröffneten die Apps auch jüngeren Menschen den Weg in die digitalen Liebesbörsen. Denn der Wegfall von langwierigen Fragebögen, Selbstbeschreibungen und Persönlichkeitstests normalisiere den Vorgang des Online-Datings, so Potarca.

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