Mutiger Tiroler

Bauhofmitarbeiter stellt dreisten Motorsägen-Dieb

Ohne seine „Knospen“ konnte Robert Höck einen Dieb stellen. Nun freut er sich über das „Krone“-Schlagzeilenbuch.

(Bild: ZOOM.TIROL)

Damit hat der Ganove wohl nicht gerechnet: Der Jenbacher Bauhofmitarbeiter Robert Höck (48) zeigte kürzlich jede Menge Zivilcourage und vereitelte am helllichten Tag einen Diebstahl. Ein Deutscher wollte sich nämlich mit einer rund 800 Euro teuren Motorsäge aus dem Staub machen. Es kam sogar zu einem Handgemenge - ohne Schuhe, nur in Socken.

Es war am vergangenen Donnerstag kurz nach 14 Uhr, als dem aufmerksamen Tiroler und seinem Arbeitskollegen Helmut nahe des Bahnhofs in Jenbach ein Mann mit einem schwarzen Müllsack auffiel. „Vor allem seine Bewegungen kamen uns äußerst komisch vor“, erinnert sich der 48-Jährige.

Verdächtigen verfolgt und zur Rede gestellt
Kurzerhand schlichen die beiden Gemeindearbeiter dem Verdächtigen in Richtung „Toleranz-Areal“ nach. „Er hat uns nicht bemerkt und wollte dann offenbar seine Kleidung wechseln. Ich bin dann direkt zu ihm hingegangen“, erzählt Höck. „Hast du gestohlen?“, knallte er dem Mann vor den Kopf. Sofort lief dieser davon. „Ich habe nicht lange überlegt und mir nur gedacht, dass ich den jetzt fangen muss“, schmunzelt der Unterländer.

Höck entledigte sich seiner „Holz-Knospen“ und jagte dem Flüchtigen nur in Socken wieder Richtung Bahnhof hinterher. „Nach etwa 60 bis 70 Metern konnte ich ihn dann erwischen. Ich packte ihn am Genick, drückte ihn zu Boden und hielt ihn fest, bis die Polizei eintraf“, erzählt der Gemeindearbeiter stolz.

Auf diesem Schotterweg jagte Höck dem Verdächtigen nach - nur in Socken.

(Bild: ZOOM.TIROL)

Die Vermutung der beiden Gemeindearbeiter war goldrichtig! Es stellte sich nämlich heraus, dass der 50-jährige Deutsche bei der Baustelle für die Parkgarage aus einem Container eine Motorsäge gestohlen und diese im Müllsack verstaut hatte. „Das Gerät hat einen Wert von rund 800 Euro“, weiß Höck. Die Polizei, die nach knapp zehn Minuten vor Ort eintraf, nahm den Gauner schließlich fest.

Angst hatte Höck keine. Er ist froh, dass er zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. „Und, dass ich den Dieb stoppen konnte.“

Samuel Thurner, Kronen Zeitung