"Özil gutes Beispiel"

Gül fordert Türken in Deutschland zu Integration auf

Ausland
16.10.2010 14:29
Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül hat in Deutschland lebende Türken aufgerufen, Teil der deutschen Gesellschaft zu werden. Sie sollten Deutsch lernen, "und zwar fließend und ohne Akzent", sagte Gül in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Den Fußballer Mesut Özil, der türkische Eltern hat und in der deutschen Nationalmannschaft spielt, nannte Gül "ein sehr gelungenes Beispiel für Integration". Hätte Özil ihn gefragt, für wen er spielen solle, "hätte ich ihn ermutigt, im deutschen Team zu spielen", sagte Gül.

Gül stößt damit in das gleiche Horn wie der türkische Europaminister Egemen Bagis, der seine Landsleute in Deutschland und alle Deutschen türkischer Herkunft vor wenigen Tagen inmitten der hitzigen Debatte über die deutsche Zuwanderungspolitik zu einer besseren Integration aufgerufen hatte. Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung hatte Bagis appelliert: "Lernt Deutsch! Passt euch den Sitten und Gebräuchen eures Gastlandes an." (siehe Infobox)

Laut Gül seien in der Vergangenheit viele Fehler gemacht worden, sowohl auf deutscher wie auf türkischer Seite. Die Integration müsse schon im Kindergarten beginnen, sagte der türkische Staatspräsident. Zugleich zeigte er sich beunruhigt über eine wachsende antiislamische Stimmung in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. "Politiker und die Intellektuellen" in den betroffenen Staaten müssten dagegen etwas unternehmen, sagte Gül.

Ausdrückliches Lob sprach Gül Bundespräsident Christian Wulff für dessen Aussage aus, der Islam sei ein Teil Deutschlands. Wulff war für diesen Satz in seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit vor allem von Unionspolitikern heftig kritisiert worden. Der Bundespräsident trifft am Montagabend zu seinem fünftägigen Staatsbesuch in Ankara ein und wird am Dienstagmorgen von Gül offiziell mit militärischen Ehren empfangen.

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