Die in die Fragen verpackte Kritik der ÖH wies die SP zurück: Bei einer Anpassung der Gültigkeitsdauer der Semestertickets an den Studienbeginn der Fachhochschulstudenten müsste der Preis für alle Studenten angehoben werden, was sicher "nicht im Sinne der Mehrheit der Wiener" sei. Dass die Tickets nur für Unter-26-Jährige gefördert werden bzw. für jene, die keine Kinderbeihilfe beziehen, teurer werden, sei Vorgabe des Bundes. Außerdem sei das Semesterticket für Studenten "das günstigste Ticket, das es überhaupt bei den Wiener Linien gibt".
SP verweist auf Unterstützung bei Wohnkosten
Hohen Wohnkosten in Wien können Studenten aus Sicht der SP leicht entgehen: Die Wien-Holding, ein Tochterunternehmen der Stadt, betreibe zwei Studentenheime, zudem gebe es für jene Unter-26-Jährigen, die ein Jahr oder mehr in einem Wiener Studentenheim gemeldet waren, spezielle Angebote von Wiener Wohnen. Studenten könnten außerdem bei der Studentenwohnungsservice GesmbH günstige Wohnungen beantragen. Außerdem würden "supergeförderte" Wohnungen für junge Menschen mit sehr geringen Eigenmitteln forciert.
Aus Sicht der übrigen Parteien ist die Lage allerdings weniger rosig: Die Gültigkeitsdauer der Semestertickets müsse an das Studienjahr der FH-Studenten angepasst werden, forderten VP, FP, LIF und BZÖ. Die Grünen wollen Freifahrt für Studenten, die KP überhaupt für alle. In Sachen Mietpreise bekommt die SP Unterstützung von der VP: 60 Prozent der Wiener würden in geförderten Wohnungen leben, in Studentenwohnheimen seien Stadt und Bund um sozialverträgliche Mieten bemüht. Die FP fordert hingegen einen Ausbau der Fördersysteme, um die Kosten in Studentenheimen zu senken, die Grünen wollen Mietzinsobergrenzen, weniger befristete Verträge und ein Aus für Maklerprovisionen. Das LIF setzt auf die Grundsicherung, die Studenten auch die Bezahlung der Mieten ermöglichen soll.
SP und Grüne bei Protesten mit Studenten solidarisch
Mit einer anderen Frage fühlte die ÖH vor, welche Parteien mögliche neuerliche Studentenproteste unterstützen würden. Prinzipiell, so der Tenor, seien Proteste legitim. Während SP und Grüne den Studenten jedoch ihre Solidarität bzw. Unterstützung zusichern, lehnt die FP "Proteste, die die Studierenden an ihrem Studium hindern, kategorisch ab". Die VP mahnt die Studenten, "die Realitäten mit zu bedenken. Diese sind: steigende Studentenzahlen und keine endlos hohen Beträge".
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