Zugegeben, Rudolf und Sigrid B. zahlen einen Spottpreis (etwa 250 Euro) für ihre 100-Quadratmeter-Wohnung in der Arbeitergasse in Margareten. Sie zogen 1978 zu einem günstigen Zins ein und wollten darin gemeinsam alt werden. Doch jetzt soll alles anders kommen – dem neuen Hausbesitzer, ein heimischer Immobilien-Riese, sind die alten Leute und vor allem ihr Mietvertrag (!) ein Dorn im Auge.
"Sie sollen ausziehen, weil ihr Hund – der seit Jahren tot ist – zu laut bellt und ihre Katzen angeblich stinken. Mittlerweile wurde deshalb ein Gerichtsverfahren eingeleitet", so Anwalt Tino Angkawidjaja. Rudolf B. war die Aufregung zu viel – er erlitt einen Herzinfarkt. Doch nicht einmal das scheint für die Immobilienfirma Grund genug zu sein, einzulenken und menschliche Größe zu zeigen. Man erklärte dem Anwalt des Pensionisten-Paares: "Ein Pflegeheim ist sowieso besser."
von Brigitte Blabsreiter und Mark Perry, Kronen Zeitung
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