Diebstähle in NÖ

Zwei Bankomaten in Tschechien gefunden

Österreich
06.10.2010 17:06
Nach den jüngsten Bankomat-Diebstählen in Niederösterreich sind nunmehr zwei Geräte in Tschechien gefunden worden. Ein Bankomat war in einem See südlich von Brünn versenkt worden, ebenso wie ein mögliches Fluchtauto. Das andere Gerät wurde bereits am Samstag aufgebrochen in einem Windschutzgürtel gefunden, erklärten Kriminalisten. Sie strichen die Zusammenarbeit mit den tschechischen und den slowakischen Behörden heraus und fügten hinzu: "Die Erhebungen laufen gut."

Es handelt sich um die Geldausgabeautomaten, die Ende September aus der Raiffeisenbank Großkadolz in der Gemeinde Seefeld-Kadolz im Bezirk Bezirk Hollabrunn und aus der Erste Bank-Filiale in Neudorf bei Staatz im Bezirk Mistelbach (der Diebstahl ist auf dem Bild zu sehen) abtransportiert worden waren, teilte die Sicherheitsdirektion am Mittwochnachmittag mit.

Der am 25. September in Großkadolz gestohlene Bankomat war am vergangenen Samstag im Bezirk Znaim aufgebrochen in einem Windschutzgürtel gefunden worden. Etwa 15 Kilometer nördlich der tschechischen Grenzstadt Mikulov (Nikolsburg) wurden am selben Tag überdies Teile des Geräts aus Neudorf bei Staatz in einem Stausee entdeckt. Dieser Geldausgabeautomat war am 29. September verschwunden. Aus dem See wurde auch ein Pkw der Marke Mazda 6, rot lackiert, geborgen. Das Fahrzeug war bis zur Dachkante versenkt worden. Die erkennungsdienstliche Behandlung obliegt der tschechischen Polizei.

Maßnahmen zur Prävention setzen
Nach den zur Serie gewordenen Bankomat-Diebstählen gehe es neben den laufenden Ermittlungen auch um Maßnahmen im Bereich Prävention, hieß es vonseiten der Beamten weiter. Bundes- und Landeskriminalamt seien diesbezüglich dabei, gemeinsam mit Geldinstituten entsprechende Verbesserungen zu erarbeiten.

Was Sicherungsmaßnahmen angehe, bezeichnete der Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung der Sicherheitsdirektion NÖ, Franz Wendler, vor allem die entsprechende Befestigung der Bankomaten in den Geldinstituten selbst als "um und auf". Darüber hinaus würden sämtliche "technische Maßnahmen auszuschöpfen" sein. Bereits angedacht wurde, die Automaten mit Alarmpaketen auszustatten. Die Geldscheine sollten eingefärbt werden, sobald ein Bankomat von seinem Standort entfernt bzw. aufgeschnitten wird.

Täter auch in Tschechien aktiv
Neben den heuer bereits neun Bankomat-Vorfällen in Niederösterreich wird auch Tschechien von Geldautomat-Dieben geplagt. So wurde beispielsweise im südmährischen Velke nad Velickou bei Hodonin Anfang September bei einer nächtlichen Aktion in einem Kaufhaus der Bankomat einer Ceska sporitelna-Filiale (Tochter der Ersten Bank) mit mehr als einer Million Kronen (40.816 Euro) gestohlen. Die Täter zerbrachen dabei ein Schaufenster, rissen den Geldautomaten mit Hilfe eines Geländeautos aus dem Boden, luden ihn auf und verschwanden in Richtung slowakische Grenze.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich Anfang August in einem Kaufhaus im südmährischen Breclav (Lundenburg). Maskierte Diebe hängten in der Nacht die Eingangstür aus und hoben den Bankomat mit Auto und Ketten aus dem Boden. Die Aktion dauerte ein paar Sekunden. In dem Kaufhaus arbeitete zu diesem Zeitpunkt die Nacht-Schicht, welche die Regale bestückte. Die Angestellten waren schockiert, die Täter ließen sich vom Personal aber nicht beirren.

Anfang April versuchten die Diebe, im mittelmährischen Olomouc (Olmütz), einen Kaufhaus-Bankomat zu stehlen. Das ging allerdings schief. Die Täter wollten das Gerät mit einem Auto und einem Seil herausreißen. Das Seil zerriss jedoch, sodass die Diebe auf die Beute verzichteten und verschwanden. Auch zuvor wurden in der Region um Olomouc einige derartige Fälle gemeldet. Einige Geldautomaten waren gleich mehrfach zum Ziel von Dieben.

Bankomat-Banden "kein ganz neues Phänomen"
Diebstähle von Geldautomaten seien freilich "kein ganz neues Phänomen", meint Wendler. Im Frühjahr 2005 war eine Bande ausgeforscht worden, der 17 derartige Taten - bei 50 Versuchen - in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland, Oberösterreich und der Steiermark zur Last gelegt wurden. Die Beute betrug 1,13 Mio. Euro, der entstandene Sachschaden mehrere hunderttausend Euro.

Polizei bittet um Hinweise
Unterdessen laufen die Ermittlungen der niederösterreichischen Kriminalisten weiter. Im alleine in Niederösterreich gibt es neun Tatorte, an denen es seit März 2010 zu Bankomat-Diebstählen bzw. derartigen Versuchen gekommen ist.

Das Landeskriminalamt Niederösterreich ersucht unter Tel. 059133/30-3333 weiter um Hinweise, die auch an jede andere Polizeidienststelle gerichtet werden können.

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