"Die steigenden Temperaturen bewirken seit 30 Jahren einen stetigen, in den letzten zehn Jahren aber sogar einen rasanten Gletscher-Rückgang", befürchtet Energie-AG-Generaldirektor Leo Windtner, dass die dramatische Schmelze des Dachsteingletschers auch die Kraftwerke an der Traun, die insgesamt 60.000 Landsleute mit Strom versorgen, künftig belasten könnte.
Eisschmelze fördert Energiegewinnung
Immerhin sei der Dachsteingletscher mit einem natürlichen Speichersee vergleichbar, der vor allem in den Sommermonaten durch die Eisschmelze die Wasserführung der Traun wesentlich beeinflusst. "Jeder Kubikmeter Wasser, den wir über die Turbine im Verlauf der Traun abarbeiten können, hilft uns, umweltfreundliche Wasserkraft zu sichern", so Windtner über die Bedeutung der Wasserreserven in den Hochlagen des Hallstätter-Gletschers für die Energiewirtschaft.
"2009 sind auf dem Hallstätter Gletscher rund 2,7 Millionen Kubikmeter Wasser abgeschmolzen, das entspricht einem Eisverlust von durchschnittlich 90 Zentimetern über die gesamte Gletscherfläche", warnt der Forschungsbeauftragte der Uni Innsbruck, Klaus Reingruber, davor, dass Oberösterreich der einzige Gletscher davonschmilzt. Allein in den Jahren 2008/2009 sei das ewige Eis am Dachstein um 1.029 Quadratkilometer geschwunden.
"Alarmierendes Signal"
Im Rückgang der Eismassen ortet auch Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) ein zwar regionales, aber alarmierendes Signal: "Diese verheerenden Daten zeigen, das wir uns mitten in der Klimakrise befinden." Die Gletscher gelten als Frühwarnsystem, da sie besonders sensibel auf den Klimawandel reagieren.
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