In Lokalen

Tourismus-Obmann für verpflichtende Registrierung

Tirol
18.09.2020 15:00

Mario Gerber, neuer Tourismus-Spartenobmann in der Tiroler Wirtschaftskammer, spricht sich für eine Registrierungspflicht in Lokalen aus. Nur so könnten Kontaktpersonen nach einem Corona-Fall rascher gefunden werden, begründet Gerber die Forderung. Die Reisewarnungen anderer Länder bezeichnet er als „Tod des heimischen Tourismus“. 

Gespannt warten die 12.200 Tiroler Tourismusbetriebe auf die Corona-Vorgaben für den Winter. In den nächsten Tagen will sie die Bundesregierung vorlegen. Mario Gerber, neuer Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Tiroler Wirtschaftskammer, hat den Rohentwurf gelesen. Seine Bewertung fällt positiv aus: „Mit 99 Prozent der Vorgaben können wir leben“, meint er.

„Wenn Bund auslässt, muss Land Registrierung verordnen“
Doch der Tourismus-Sprecher vermisst auch eine Vorgabe. Es könne nicht sein, dass nach jedem Anlassfall in einem Lokal ein öffentlicher Aufruf gestartet werden müsse. Fast täglich passiert das mittlerweile. „Wir brauchen eine Registrierungspflicht in Lokalen. Wenn nicht auf Bundesebene, dann auf Landesebene“, fordert Gerber. Nicht alle Gastronomen haben Freude damit, sie fürchten enormen zusätzlichen Aufwand. Der Spartenobmann sieht jedoch den Großteil der Wirte hinter sich und verweist darauf, „dass es mittlerweile sehr gute digitale Möglichkeiten gibt“.

Eine 100-prozentige Registrierung sei vermutlich nicht umsetzbar, räumt Gerber ein, „aber rund 80 Prozent der Gäste können wir erreichen“. Das würde das Contact Tracing erleichtern.


„Einheitliche EU-Richtlinien für Reisewarnungen“
Immer mehr Länder sprechen für Österreich Reisewarnungen aus. Gerber spricht vom „Tod des Tourismus“, sollte die Corona-Ampel in Tirol auf Rot gestellt werden. Einheitliche EU-Richtlinien müssten her. Für Nachtlokale und Après-Ski-Bars wird es auf jeden Fall eng. Sie gelten als Cluster-Pflaster. Rund 1000 Tiroler Betriebe gehören in diese Kategorie. Gerber: „Es braucht Entschädigungen, wenn Lokale nicht aufsperren können.“

Auch abseits von Corona hat der neue Spartenobmann Baustellen. Er nennt den Fachkräftemangel und die Imageanpassung als wichtige Aufgaben. „Klasse statt Masse“, lautet einer seiner Slogans. Und: „Naturerlebnis statt Ballermann.“

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