25 Jahre CliniClowns

Dr. Murx: „Ein Lachen ist nicht immer nötig“

Oberösterreich
30.08.2020 07:00
Seit 1995 ziehen die CliniClowns durch Spitäler und Seniorenheime in Oberösterreich, um Freude zu verbreiten. Seit der ersten Visite ist Dr. Maximilian Murx, alias Günter Sichart (60) aus Taiskirchen dabei. Der Clown lachte mit Tausenden Kindern, weinte aber auch am Grab eines Mädchens, das er begleiten durfte.

„Krone“: Ist das Ziel einer CliniClown-Visite ein Lachen?
Günter Sichart:
Wir sind keine Witzekanonen. Wir wollen Emotionen entlocken. Natürlich wird viel gelacht, aber wir setzten unsere roten Nasen auch ab, wenn’s gerade nicht passt. Wollen uns Patienten nicht sehen, ist das auch in Ordnung. Aber die meisten freuen sich über den Besuch.

„Krone“: Wissen Sie immer alles über die Patienten?
Sichart:
Namen, Alter und etwa, ob er nicht aufstehen soll. Aber ich will die Krankheit gar nicht wissen, das würde mich eher belasten. Wir gehen meist zu zweit ins Zimmer, die Clowns agieren zuerst untereinander. Der Rest entwickelt sich dann.

„Krone“:Nehmen Sie die Schicksale nach der Visite mit heim?
Sichart:
Schlüpfe ich in die Rolle des Dr. Murx nehme ich eine naive, kindliche Sicht an. Das ist auch ein Schutzschild. Wir reden aber nach den Einsätzen miteinander.

„Krone“:Sie habe rund 1500 Visiten gemacht, bleiben einige Geschichten hängen?
Sichart:
Vor allem die der Kinder. Ich begleitete ein achtjähriges Mächen, das daheim palliativ gepflegt wurde. Als es starb, heulte ich am Grab.

„Krone“:Hat Corona Ihre Arbeit verändert?
Sichart:
Vor allem in den Altenheimen war es für die Bewohner schlimm, da ging gar nichts. Wir machten viel via Videos, kommen jetzt langsam, aber gestärkt aus der Krise zurück.

M. Schütz, Kronen Zeitung

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