Bluttat in Gerasdorf

Zweiter Verdächtiger: „Wollte Schützen aufhalten“

Niederösterreich
31.07.2020 13:14

Eine völlig andere Rolle will der zweite Verdächtige (37), der nach der Bluttat in Gerasdorf nahe Wien festgenommen worden war, bei dem tödlichen Vorfall gespielt haben. So habe er nichts mit den tödlichen Schüssen auf den tschetschenischen Blogger Martin B. zu tun, vielmehr habe er den Schützen aufhalten wollen, wie sein Anwalt erklärte. So habe Ahmed A. das Fluchtauto des Täters mit Schüssen auf die Reifen stoppen wollen. Eine Ladehemmung seiner Pistole soll das aber verhindert haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich beim ersten Festgenommen, dem 47-jährigen Sar-Ali A., um den Todesschützen handelt. Welche Rolle der zweite Festgenommene bei der Bluttat spielte, blieb zunächst allerdings unklar. Nun geht die Ermittlungsbehörde davon aus, dass der 37-Jährige den Todesschützen töten wollte, die Untersuchungshaft für den Verdächtigen wurde deshalb verlängert, hieß es am Freitag.

„Waffe hatte aber Ladehemmung“
Der 37-Jährige bestreitet jedoch die Mordabsicht - vielmehr habe er den Mann nur aufhalten wollen, indem er auf die Reifen des Pkw schießen wollte, ließ er durch seinen Anwalt Michael Schnarch wissen.
„Die Waffe hatte aber Ladehemmung und es ist nicht dazu gekommen“, erklärte der Anwalt. Sein Mandant habe durch seine Angaben maßgeblich zur Festnahme des mutmaßlichen Täters Sar-Ali A. beigetragen, betonte Schnarch.

Demnach hatte Ahmed A. nicht nur einen Notruf abgesetzt, sondern die Behörden insbesondere auch über das Kennzeichen jenes Fahrzeugs informiert, in dem Sar-Ali A. am Abend des 4. Juli aus Gerasdorf in Richtung Linz fuhr.

Details zu Hintergründen der Tat
Auch bezüglich der Vorgeschichte der Bluttat gab der Verdächtige Details preis. Etwa ein Monat davor sei er von seinem langjährigen Bekannten Martin B. gebeten worden, ihn als Bodyguard zu begleiten. Für diese Aufpassertätigkeiten habe B. eine Pistole vom Typ Tokarev Kaliber 7,62 mm zur Verfügung gestellt. Das spätere Opfer hatte offenbar Interesse am Kauf einer weiteren Waffe, soll sich dazu mit dem 47 Jahre alten dringend tatverdächtigen Schützen getroffen haben, den der 37-jährige Ahmed A. als Waffenhändler bezeichnet.
Das Treffen endete letztlich tödlich. 

Sar-Ali A. selbst schweigt nach wie vor.

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