Nach Blitz-Unfall

Bergretter warnt: „Handy-Wetter ist zu ungenau“

Oberösterreich
26.07.2020 15:30
Die Himmelsleiter am Donnerkogel wäre für eine tschechische Familie, wie berichtet, fast zur Todesleiter geworden, als ein Blitz das Stahlseil traf. Der Vater (48) ist schwer verletzt. Das war nicht der erste Blitz-Unfall heuer in den Bergen. „Immer die Wetterkarten genau lesen, das Handy-Wetter ist zu ungenau“, warnen Bergretter.

„So ein Stahlseil ist eben der beste Blitzableiter. Also ist man bei Gewittern am besten weit davon entfernt“, warnt Christoph Hüthmair, Ausbildungsleiter bei der OÖ. Bergrettung, vor Touren, wenn die Gewittergefahr groß ist. Eine Blitzentladung hat oft mehr als 100 Millionen Volt und 100.000 Ampere – Lebensgefahr!

Wetterdienste abfragen
Der Bergretter rät, vorm Tourstart online oder telefonisch Wetterdienste abzufragen und zu vergleichen. „Die Wolken-, Regen- und Sonnensymbole beim Handy-Wetter sind kein Ersatz“, sagt Hüthmair, der Unvorsichtigen ins Stammbuch schreibt: „Bergretter steigen auch in einen Klettersteig erst dann ein, wenn die Gefahr vorbei ist. Dann müssen Betroffenen ein Gewitter aussitzen.“

Stahlseil ist Blitzableiter
Wer am Stahlseil hängt, muss hoffen, dass es nicht zum Blitzableiter wird. Am Donnerkogel in Gosau und im Juni am Attersee-Klettersteig schlugen Blitze ein, verletzten in Summe sechs Alpinisten.

Schutz suchen
Wer in ein Gewitter gerät, soll Bäume meiden, sich eine Mulde suchen und möglichst klein zusammenducken. Gruppen sollen sich in dieser Haltung entweder eng „zusammen kuscheln“ oder weit verstreuen. Wer in einer Höhle Schutz findet, auch in der Mitte hinhocken, nicht an die Wand lehnen!

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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