Der Landtag, der Souverän des Landes, sei zwar offiziell für alles zuständig. "Doch in Wahrheit haben wir bei Hypo, Tiwag und Co. Null-Komma-Null-Josef zu sagen", so Dinkhauser.
Positiv sei, dass die Opposition nach 65 Jahren endlich ein Gesicht bekommen habe: "Das war eine demokratiepolitische Sternstunde für die älteste Festlanddemokratie Europas", sagt Dinkhauser. Mit 13 Mandataren habe die Opposition erstmals richtige Instrumente zur Kontrolle erhalten: "Die VP hat nun wenigstens nicht mehr Narrenfreiheit in diesem Land!"
Aufruf für "gemeinsame Opposition"
Freilich, die Opposition ist sich auch nicht immer einig - geplante Untersuchungsausschüsse und Misstrauensanträge zu diversen Themen und Personen hat die stärkste Tiroler Opposition aller Zeiten auch nicht zustande gebracht. "Auch die Opposition muss erst lernen, mit den Instrumenten umzugehen. Ich würde mir wünschen, dass künftig persönliche Eitelkeiten hintan gestellt werden. Denn nur gemeinsam sind wir stark", gesteht Dinkhauser ein.
Thema Agrargemeinschaften: "Noch ist kein Cent geflossen"
Das Land sei seit der letzten Landtagswahl aber doch ein anderes geworden. Er verweist hier vor allem auf die Verdienste der liste fritz bei den Agrargemeinschaften: "Ohne uns - und hier vor allem unser Andreas Brugger - wäre alles beim Alten geblieben!" Doch zufrieden ist er natürlich immer noch nicht: "Bis dato ist noch kein einziger Cent von einer Agrargemeinschaft zu einer Gemeinde geflossen. Das ist eine Schande für das Land. Ich frage mich, wo der Rechtsstaat bleibt", wettert Dinkhauser.
Und auch bei der Hypo sei er der große Aufzeiger gewesen: "Als ich zum ersten Mal auf die Missstände in der Hypo aufmerksam machte, wurde ich von allen im Landtag beschimpft. Und jetzt hat sich herausgestellt, dass die Bank, die scheinbar immer sooo gut gearbeitet hat, 71 Millionen Euro versenkt hat", so Dinkhauser.
"Brauchen keinen Schönwetter-Landeshauptmann"
Sein Fett bekommt natürlich auch Landeshauptmann Günther Platter ab: "Wir brauchen jetzt keinen Schönwetter-Landeshauptmann, sondern einen, der endlich mit den Missständen aufräumt." Und erinnert an den legendären Walli: "Als der nach Wien kam, wurde ihm der rote Teppich ausgelegt. Und heute bekommen wir die rote Karte", verweist er unter anderem auf die Postämterschließungen, von denen Tirol bekanntlich besonders hart betroffen ist. "Das darf sich ein Landeshauptmann doch nicht gefallen lassen!"
Dass seiner liste fritz immer nachgesagt werde, sie sei eine Nein-Sager-Partei, stimme so einfach nicht. "Wir haben heuer 95 Prozent aller Regierungsvorlagen und Besprechungen sowie allen VP-SP-Regierungsanträgen zugestimmt. VP und SP hingegen haben gerade einmal acht Prozent unserer Anträge angenommen", zeigt Dinkhauser auf.
"Es gibt noch viel zu tun im Land!"
Obwohl die Arbeit im Landtag immer wieder zermürbend sei, bereut Dinkhauser keine Sekunde. Und ans Aufgeben denkt er schon gar nicht: "Die müssen auch weiterhin mit dem Dinkhauser rechnen, ich bin gut beisammen, voll motiviert und habe noch genug Rösser im Stall. Denn es gibt noch viel zu tun im Land", sagt Dinkhauser abschließend. "Opposition muss auch lernen, mit Instrumenten umzugehen."
von Markus Gassler, Tiroler Krone
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