Strandbad Öffnungen

Seebadzutritt nur für Anwohner spaltet die Gemüter

Salzburg
22.04.2020 11:30

Das Burgenland hat mit reiner Zutrittsbefugnis zum Strandbad am Neusiedlersee für Anwohner im Umkreis von 15 Kilometern für Aufsehen gesorgt und viele empört. Die meisten Ortschefs von Salzburgs Gemeinden mit Strandbädern können sich so eine Maßnahme kaum vorstellen. Wenn es soweit kommt, dass die Strandbäder mit Zugangsbeschränkungen öffnen dürfen, wem würden die Bürgermeister dann den Vortritt geben?

Wolfgangsee

„Wer zuerst kommt mahlt zuerst“, ist der Tenor des Strobler Bürgermeisters Josef Weikinger (ÖVP). Er kann sich aber nicht vorstellen, dass es überhaupt eine Strandbäderöffnung gibt, solange die Maskenpflicht in Kraft ist. Bedauernswerterweise, wie Weikinger findet, denn: „Wenn keine Strandbäder aufsperren dürfen, suchen sich die Leute einen anderen Weg und gehen im Naturschutzgebiet schwimmen.“

Dennoch werden in Strobl am Wolfgangsee die Maßnahmen ernst genommen, denn „Wir wollen ja nicht das Ischgl des Sommers werden“, so der Ortschef.

Mattsee

Bürgermeister Michael Schwarzmayr (SPÖ) der Gemeinde Mattsee würde im Fall der Fälle denjenigen Vortritt geben, die heuer eine Saisonkarte besitzen - ganz egal woher sie kommen. Er ist zuversichtlich, dass die Gemeinde das Strandbad im diesjährigen Sommer aufsperren darf und merkt auch, dass die Leute optimistisch sind. „Der Saisonkartenvorverkauf läuft bereits jetzt auf Hochtouren“, erzählt er. „Die Österreicher nutzen vermehrt das Angebot, das wir regional haben, weil sie heuer keinen Urlaub planen.“ Deshalb denkt Schwarzmayr, dass nach der Öffnung mehr Gäste als in den letzten Jahren an den See fahren.

Wallersee

Das Strandbad Henndorf am Wallersee ist derzeit eines der wenigen, das noch nicht gesperrt ist. Zumindest darf man dort spazieren, da der Uferwanderweg durchführt. Normalerweise steht es ganzjährig als Freizeitfläche zur Verfügung. Wenn der Badebetrieb unter Gästebeschränkung aufgenommen werden darf, gäbe auch hier Amtsleiter Johann Riedl als erstes den Saisonkartenbesitzern Vorrang: „Das sind großteils Stammgäste, die die letzten Jahre treu waren.“

Der Seekirchner Bürgermeister, Konrad Pieringer (ÖVP), kann sich vorstellen, dass die Bäder Mitte Mai aufsperren dürfen - allerdings mit Maskenpflicht. Bei der Frage, wen er zuerst hereinlassen würde, hat er keine Präferenz. „Ob nur Anrainer kommen kann man schließlich schwer kontrollieren. Aber ich denke das Interesse ins Bad zu gehen wird nicht zu groß sein.“

Fuschlsee

„Man muss Tagesgäste fast hinter diejenigen reihen, die bereits eine Saisonkarte erworben haben“, so Franz Vogl (ÖVP), Bürgermeister von Fuschl. Er könnte sich aber auch vorstellen, sollte sich die Öffnung der Strandbäder sehr weit hinauszögern, dass kein Eintritt im Strandbad verlangt wird. „Dann können die Leute die Fläche auf Eigenverantwortung nützen - jedoch ohne Schwimmbecken und Sanitäranlagen“, so Vogl.

Obertrumer See

In Obertrum gibt es nur ein Strandbad, das in privatem Besitz ist. Eigentümer Bernhard Oitner würde im Falle von Zutrittsbeschränkungen auch den Menschen Vorrang geben, die zuerst kommen. „Alles andere ist unplanbar. Ich weiß ja nicht, wer kommt“, gibt er zu bedenken. „Warum sollten die Leute aus der Region Vorrang haben - Leute aus der Stadt haben dasselbe Bedürfnis an den See zu fahren.“ Der Strandbadbesitzer ist zuversichtlich, dass er heuer öffnen darf.

Karina Langwieder
Karina Langwieder
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