Rund 1300 Oberösterreicher - landesweit über 6600 Menschen - haben in den letzten fünfeinhalb Wochen die Corona-Erkrankung gut überstanden und das Virus besiegt. Es verfolgt sie aber weiter auf Schritt und Tritt. Manche Genesene gehen damit völlig offen um, während andere schweigen (müssen).
„Durch die Genesung kann ich anderen Menschen helfen“, strahlt Cornelia B. Die 37-jährige Welserin hat sich Mitte März in der Arbeit angesteckt. Seit Montag ist sie offiziell gesund gemeldet (siehe Faksimile). „Angst habe ich nach dem positiven Test nie gehabt. Es war zum Glück bis auf den Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns alles nicht so schlimm. Als Allergikerin leide ich jetzt mehr unter den Pollen“, berichtet die Welserin.
Corona kein Tabuthema
Geschmerzt hat sie, dass sie ihrem Freund nur per Skype zum Geburtstag gratulieren konnte. Auf Facebook teilt sie ihren neuen Gesundheitsstatus und ruft zum Plasmaspenden auf. „Weil es extrem wichtig ist, zu helfen“, so B. Auch deshalb ist Corona für sie kein Tabuthema.
Als ich nach der Quarantäne erstmals einkaufen war, habe ich bemerkt, wie panisch die Leute drauf sind.
Cornelia B. (37), Genesene aus Wels
„Wie Lauffeuer verbreitet“
Anonym möchte hingegen eine 26-Jährige bleiben. Sie war in ihrem Bezirk die erste positiv getestete Person. „Die Meldung von meiner Infizierung hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Die meisten Rückmeldungen waren positiv, ein paar weniger erfreuliche waren aber auch dabei“, erinnert sie sich an die vergangenen Wochen zurück. In dieser Zeit hat ihr auch der Arbeitgeber nahegelegt, nicht zu viel Lärm um die Sache zu machen.
In die Zukunft blickt sie positiv: „Ich freue mich schon auf das Tennisspielen und das Treffen mit Freunden.“
Klare Ansagen gewünscht
Die sportliche Angestellte, die mit milden Symptomen davonkam, wünscht sich nun klare Ansagen, wie Genesene und somit vermutlich Immunisierte mit den Maßnahmen umgehen sollen. Mundschutz wird sie auf jeden Fall tragen: „Um Diskussionen zu vermeiden!“
Mit meiner Erkrankung hatten die anderen mehr Probleme als ich. Ich bin überrascht, wie viele davon erfahren haben.
26-Jährige, die anonym bleiben möchte
Mario Zeko, Kronen Zeitung/krone.at
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