Vom Abriss bedroht

Streit um Baubescheide in Oberschlierbach

Oberösterreich
02.08.2010 18:55
Große Unsicherheit herrscht derzeit bei den Bewohnern der "Hieselmairgründe" in Oberschlierbach im Bezirk Kirchdorf. Neun Häuser sollen trotz rechtswidriger Baubescheide errichtet worden sein und sind nun sogar vom Abriss bedroht. Der Staatsanwalt ermittelt.

Ins Rollen gebracht hat die Causa eine Beschwerde von Hausbesitzer Andreas Mair im Vorjahr. "Unser Nachbar hat sein Haus um ganze neun Meter zu weit an unseres herangebaut", sagt Mair. Ein Gutachten des Landes gab dem Oberschlierbacher im Februar Recht. Dabei kam noch mehr ans Tageslicht.

"Bei allen neun Häusern der Siedlung wurden rechtswidrige Baubescheide ausgeschickt, die Häuser aufgrund falscher Auskünfte der Gemeinde errichtet. Man müsste rechtlich die ganze Siedlung auf Gemeindekosten wegreißen." Laut Mair hätte es für die Siedlung nie Baugrundwidmungen geben dürfen. "Es gab nie Wasser hier oben, das ist normal Grundlage jeder Bewilligung. Das musste später durch ein kompliziertes System erst beschafft werden.“

Ermittlung gegen Ortschef eingeläutet
Der Gemeinderat beschloss am 11. Mai eine Aufhebung des Bebauungsplanes an den "Hieselmairgründen". Begründung: Der 1975 erstellte und 1994 abgeänderte Bebauungsplan entspräche nicht mehr heutigen Gegebenheiten. Zuletzt hat man Vermessungen durchgeführt und ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie rechtlich eine Lösung ohne Abriss aussehen könnte.

"Das Ganze wird einfach neu genehmigt werden, und wir schauen wieder durch die Finger", befürchtet Andreas Mair. Gegen Bürgermeister Oskar Grassnig (SPÖ) und Amtsleiter Horst Maderthaner ermittelt der Staatsanwalt nun wegen Amtsmissbrauch. "Zu einem laufenden Verfahren geben wir keine Stellungnahme ab", sagt Amtsleiter Horst Maderthaner.

von Jürgen Affenzeller, "OÖ Krone"

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