Proteste im Innviertel

Bürger bieten für Erdkabel einen Millionen-Deal an

Oberösterreich
08.03.2020 12:30
Die betroffenen Anrainer der Starkstromleitung von Ried nach Raab wollen nichts unversucht lassen, damit auf der rund 18 Kilometer langen Trasse doch noch ein Erdkabel statt der riesigen Starkstrommasten verlegt wird. Sie bieten der Netz Oberösterreich an, auf Gelder aus Verfahren für die Grundablöse zu verzichten.

57 der 83 Grundeigentümer auf der 110-kV-Leitung von Ried nach Raab haben gegen die Zwangsenteignung geklagt. Sie haben sich mit den insgesamt 970.000 € nicht zufrieden gegeben. „Nicht aus Geldgier, sondern weil es uns um die Kostenwahrheit geht. Wir wollen zeigen, dass bei einer fairen Ablöse die Starkstromleitung nicht billiger als ein Erdkabel ist“, betont Johann Zahlberger, einer der Anrainer.

Teure Verfahrenskosten drohen
Die von der Netz Oberösterreich angegebenen Investitionskosten für die Freileitung von 20 Millionen € seien unter den aktuellen Umständen nicht einzuhalten. Für die Ablöse der Grundstücke könnten zumindest 1,5 bis 2 Millionen € hinzukommen. Experten-Gutachten bestätigen das. „Dazu stehen Kosten für die Gerichtsverfahren im Raum. Wenn man 15.000 bis 20.000 Euro pro Klage mitrechnet, könnte der Bau der Freileitung ziemlich teuer kommen“, so Zahlberger.

Verzicht auf Grundablösen
Deshalb bietet er gemeinsam mit vielen anderen Betroffenen der Netz Oberösterreich nun einen Millionen-Deal an. „Wir würden im Falle einer Verlegung eines Erdkabels auf die Klagen und die daraus resultierenden zusätzlichen Grundablösen verzichten!“

Bürgermeister als Unterstützer
Die Absichtserklärung ist bereits auf dem Postweg zu Energie-AG-Boss Werner Steinecker sowie zu Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide VP). Verfasst hat das Schreiben Parteikollege Stefan Majer, Bürgermeister in Peterskirchen. Er fordert ein klärendes Gespräch in den nächsten 14 Tagen.

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