Hotelzeche geprellt

Gaddafi-Sohn zu 400.000 Euro Strafe verdonnert

Ausland
10.07.2010 12:08
Wieder sorgt ein Sohn des libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi für Ärger im Ausland: Al Saadi Gaddafi wurde wegen einer nicht bezahlten Rechnung in einem Luxushotel in Ligurien zur Zahlung von 400.000 Euro verurteilt. Wie der "Corriere della Sera" am Samstag berichtete, war der drittälteste Sohn des libyschen Staatschefs vom Besitzer des "Grand Hotel Excelsior" (Bild) in Rapallo angezeigt worden, weil er die Rechnung für seinen einmonatigen Aufenthalt im Sommer 2007 nicht gezahlt hatte.

Gaddafi Junior hatte im Sommer 2007 ein Monat lang in Ligurien verbracht, weil er mit dem italienischen Fußball-Erstligisten Sampdoria Genua für einen Vertrag als Kicker verhandelte, den er dann nicht unterschrieb. Dabei hatte der 36-Jährige mit Bodyguards und einem Hund in einer kostspieligen Suite des Hotels gewohnt und Dutzende Gäste eingeladen. Schließlich war er nach einem Monat abgereist - allerdings ohne die Rechnung in Höhe von 395.000 Euro zu bezahlen.

Vergeblich versuchte das Hotel, über die libysche Botschaft in Rom das Geld zu bekommen. Der Rechtsanwalt des Hotels wandte sich an das Zivilgericht der ligurischen Stadt Chiavari, das Gaddafi Junior jetzt zur Zahlung der gesamten Rechnung plus 5.000 Euro als Entschädigung für den Hotelinhaber verurteilte.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Mehrere der insgesamt sieben Söhne des 1969 herrschenden libyschen Revolutionsführers sind bereits im Ausland durch Straftaten oder Eskapaden in Erscheinung getreten. Für den bisher schwersten Eklat sorgte sein fünftältester Sohn Motassim Bilal, genannt "Hannibal", der im Juli 2008 zusammen mit seiner Frau in einem Genfer Hotel festgenommen wurde, weil er Hausangestellte misshandelt haben soll. In der Folge kam es zu einem monatelangen massiven bilateralen Konflikt zwischen Libyen und der Schweiz.

In Österreich ist dagegen vorwiegend der 33-jährige Saif al-Islam als Opernballbesucher und Freund des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider bekannt geworden. Er leitet die Gaddafi-Stitung, die immer wieder bei der Freilassung von Islamisten entführter Geiseln vermittelt und gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge seines Vaters.

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