Linzer Frauenhaus

Chance für ein Leben ohne Männergewalt

Oberösterreich
16.01.2020 14:00

„Günstigen Wohnraum und Sozialleistungen, auf die sich die Frauen verlassen können“, seien, so die Vorsitzende des Linzer Frauenhauses, Dagmar Andree, die wichtigsten Voraussetzungen für den Absprung aus einer Gewaltbeziehung. 81 Frauen mit 83 Kindern fanden im Vorjahr Schutz im Frauenhaus. Das bedeutet eine 90-prozentige Auslastung. Nur ein Fünftel der Frauen kehrt zum Mann zurück.

90 Prozent Auslastung bedeutet Hochbetrieb im Linzer Frauenhaus. „Oft ist ein Bett nur eine Nacht frei, dann zieht schon die nächste Frau ein“, weiß Dagmar Andree. Berichte über oft tödliche Straftaten in Gewaltbeziehungen hätten viele Frauen aufgerüttelt. Andree: „Sie haben erkannt, dass es gefährlich ist, bei einem gewalttätigen Mann zu bleiben.“

Bis zu einem Jahr Aufenthalt
Die Aufenthaltsdauer im Frauenhaus schwankt zwischen wenigen Tagen und einem Jahr.36 Prozent der Frauen konnten im Anschluss in eine eigene Wohnung ziehen, 44 Prozent nutzten andere Wohnmöglichkeiten. Das Frauenhaus half ihnen bei der Klärung von Unterhalts- und Sozialleistungsansprüchen, unterstützte sie bei der Arbeitssuche und griff ihnen mit Spendengeldern unter die Arme, wenn es darum ging, Kautionen und Ablöse zu bezahlen. Leistbares Wohnen und Sozialleistungen für ein selbstbeständiges Leben sind dringend notwendig -auch als Gewaltschutz„, so Frauenhaus-Geschäftsführerin Margarethe Rackl.

Pädagogen betreuen Kinder
Für die Betreuung der Kinder im Frauenhaus stehen Pädagoginnen zur Verfügung. Andree: “Sie sind die ersten Ansprechpartner, wenn es darum geht, dass die Kinder die neue Situation bewältigen. Für die weitere Aufarbeitung sind wir mit anderen Kinderschutzeinrichtungen vernetzt."

Daheim ist gefährlichster Platz
Im Linzer Frauenhaus wurden auch 1200 ambulante Beratungen geleistet, die gezeigt haben, dass daheim der gefährlichste Platz für Frauen ist. 80 Prozent der Täter waren der aktuelle Partner, zehn Prozent der Ex-Partner.
Das Linzer Frauenhaus ist unter der Rufnummer 0 732/60 67 00 erreichbar - für akute Krisen auch rund um die Uhr.

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