Ging auf Polizist los

Erschossener Täter: Terrorverdacht nicht erhärtet

Ausland
06.01.2020 15:02

Im Fall des in Gelsenkirchen durch einen Polizisten erschossenen Angreifers gehen die Ermittler nach anfänglichem Terrorverdacht nun nicht von einem terroristischen Hintergrund aus. Eine Durchsuchung der Wohnung des getöteten 37-Jährigen habe die anfängliche Vermutung einer terroristischen Motivation nicht erhärtet, teilte die zuständige Polizei Münster am Montag mit. Der Erschossene soll unter psychischen Problemen gelitten und deshalb bereits in ärztlicher Behandlung gewesen sein.

„Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt von der Tat eines psychisch auffälligen Einzeltäters aus“, erklärte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul. Der Mann sei zwei Mal als Prüffall auf Islamismus geführt worden - beide Male habe man aber nichts entdeckt. Es gebe keine Hinweise auf seine Einbindung in die islamistische Szene. Nach dpa-Informationen soll der Mann unter anderem vorgeschlagen haben, in einem öffentlichen Park eine islamische Gebetsstätte zu errichten. Die Ermittlungen, insbesondere zu einem möglichen Motiv, dauern an.

Schusswaffengebrauch wird auf Legitimität überprüft
Die Wohnung des Mannes war noch in der Nacht von Spezialkräften durchsucht worden. Dabei wurden auch Datenträger sichergestellt, die noch ausgewertet werden müssen. Aufgrund der möglichen Äußerung des türkischen Staatsbürgers - er soll „Allahu akbar“ gerufen haben - habe die Polizei Gelsenkirchen den Angriff zunächst als Anschlag gewertet. Ob der Schusswaffengebrauch rechtmäßig war, untersucht aus Gründen der Neutralität das Polizeipräsidium Krefeld.

„Hinweise auf psychische Erkrankung“
Der Getötete war der Polizei zuvor bereits wegen mehrerer Gewalttaten bekannt, unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Die Ermittler bestätigten „Hinweise auf eine psychische Erkrankung“, ohne dass dies zunächst weiter konkretisiert wurde.

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