Diakoniewerk:

Viel Herzlichkeit erzeugt in Pflege Menschlichkeit

„Die Pflege wird kleinteiliger, viel Herzlichkeit erzeugt Menschlichkeit", sagt Christoph Zulehner (56), Stratege im Gesundheitswesen, Ried im Innkreis. Er war Gastredner beim 47. Martinstift-Symposion im Linzer Brucknerhaus, das vom Diakoniewerk, Betreiber vieler Sozialeinrichtungen und einer Klinik, ausgerichtet wurde.

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„Krone“: Sie beschäftigen sich viele Jahre mit dem Gesundheitswesen. Was beobachten Sie?
Christoph Zulehner: Jedes Jahr verdoppelt sich das Wissen in der Medizin und im Gesundheitswesen. Die Folge: Jeder muss sich immer mehr spezialisieren, der Allrounder stirbt aus.

„Krone“: Was bewirkt das?
Christoph Zulehner: Immer mehr Spezialisten rund um einen Patienten zu koordinieren fordert die Institutionen. Und der Experte in Medizin oder Pflege muss sich mit vielen anderen gut organisieren. Die Betreuung wird kleinteiliger.

„Krone“: Warum fehlen Pflegekräfte?
Christoph Zulehner: Nachwuchs ist eine Herausforderung, vor allem weil das Interesse bei Jüngeren fehlt. Das kann beim älteren Personal Aussichtslosigkeit entstehen lassen, etwa wenn Dienstposten nicht nachbesetzt werden können.

„Krone“: Ist ein Sparkurs schuld?
Christoph Zulehner: Ich mag das Wort sparen nicht. Die Kosten dürfen nicht explodieren.

„Krone“: Aber Personalmangel ist auch ein Thema, oder?
Christoph Zulehner: Es gibt Bereiche, die gut versorgt sind, andere nicht. Das ist unumstritten. Umverteilung könnte ein Ansatz sein. Aber der Pflegebereich wird sehr gerne „madig“ geredet. Das verunsichert viele junge Menschen. Ich bin ein Verfechter des sozialen Jahres, man erlebt eine Dienstleistung von Mensch zu Mensch. Und viele, die in Berührung kommen, werden am Herzen berührt und bleiben. Auch wenn Rahmenbedingungen schwierig sind: Menschlichkeit entsteht nur durch Herzlichkeit und Zuwendung.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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