Fahrlässige Tötung

Drei Tote nach Unfall: Porsche-Fahrerin verurteilt

Kärnten
27.05.2010 12:09
Eine 27-jährige Schottin ist am Donnerstag in Klagenfurt zu fünf Monaten bedingter Haft sowie einer Geldstrafe von 4.800 Euro verurteilt worden. Die Britin hatte im Juni 2009 südlich von Klagenfurt einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem zwei Menschen getötet, zwei weitere und die junge Frau selbst schwer verletzt worden sind. Das Urteil ist rechtskräftig.

Fahrlässige Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen, fahrlässige Körperverletzung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit, das waren die Anklagepunkte gegen die junge Schottin. "Ich fühle mich schlecht, ich wünschte mir, es wäre nie passiert", zeigte sich die Angeklagte - sie bekannte sich schuldig - reumütig. Überdies gab sie an, sich an nichts erinnern zu können, ihre Amnesie ist medizinisch bestätigt.

"Illustrer Ausflug" mit katastrophalem Ende
Als "illustren Ausflug, der in einer Katastrophe gemündet" ist, beschrieb Staatsanwalt Andreas Liensberger den Unfall, der sich am 6. Juni 2009 auf der Loiblpass-Bundesstraße (B91) in Köttmannsdorf (Bezirk Klagenfurt-Land) ereignet hatte.

Die junge Frau war mit ihrem Porsche 911 auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern geraten. Das Fahrzeug drehte sich um die eigene Achse und krachte mit dem Heck in einen entgegenkommenden, mit drei Personen besetzten Mazda - zwei davon starben. Die Angeklagte und ihr 25-jähriger Bruder, der neben ihr am Beifahrersitz saß, wurden schwer verletzt. Der Lenker des Mazda verstarb Wochen später an den Folgen des Unfalls.

Porsche-Rennversion mit "Semi-Slicks"
Laut Gutachten handelte es sich bei dem Porsche um eine Rennversion, die eigens für den Motorsport gebaut wird. Er war auch "rennmäßig" ausgerüstet. Die Reifen waren sogenannte "Semi-Slicks" - schmale Reifen mit wenig Profil - zudem war der Wagen mit einem "Rennkäfig" ausgestattet. Die Britin soll mit einer Geschwindigkeit von etwa 122 Kilometern pro Stunde gefahren sein, der Mazda mit etwa 40 km/h.

An illegalem Straßenrennen teilgenommen?
Vermutungen, wonach die Beschuldigte an einem illegalen Straßenrennen teilgenommen haben soll, konnten nicht bestätigt werden. Ihrer Aussage zufolge war sie mit ein paar Freunden unterwegs nach Budapest, um dort lediglich "ein Renntraining zu absolvieren". Zeugen wiederum berichteten von mehreren Porsches, die kurz vor dem Unfall auf derselben Strecke durch eine aggressive Fahrweise aufgefallen waren.

Das Auto, die überhöhte Geschwindigkeit, die Reifen und nicht zuletzt die Fahrweise der 27-Jährigen nannte Richter Christian Liebhauser-Karl "kausal dafür, dass besonders gefährliche Umstände" bei dem Unfall gegeben waren. Mildernd auf das Urteil wirkten sich unter anderem die Unbescholtenheit und das Schuldbekenntnis aus. Sowohl Verteidigung als auch Staatsanwaltschaft meldeten Rechtsmittelverzicht an.

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