"Wir sind derzeit dabei, Bezugspersonen usw. zu befragen", sagte Chefinspektor Leopold Etz am Samstag. Auch Vergleichsmaterial wie DNA-Spuren würden gesichert und überprüft. Die Motivlage liege noch weitgehend im Dunkeln.
Man wisse aber mittlerweile, dass der 57-jährige "Ricardo", wie ihn seine Freunde nannten, zuletzt am 4. Mai gegen 20 Uhr bei einer Tankstelle in Wien-Donaustadt lebend gesehen wurde. Nur Stunden später, am darauffolgenden Mittwoch, fand 90 Kilometer weiter südwestlich ein Arbeiter der Straßenmeisterei die in einer Heeresdecke verschnürte und furchtbar zugerichtete Leiche des 56-jährigen Wieners.
Unglaublich brutales Vorgehen
Die Brutalität, mit welcher der Mann offensichtlich zu Tode kam, erinnerte sofort an Mafia-Methoden. Es habe "massive stumpfe Gewalteinwirkung" gegen den ganzen Körper gegeben, so Chef-Inspektor Leopold Etz. Unter anderem wies die Leiche Rippenbrüche, ein Thoraxtrauma und Verletzungen am Hals auf - laut Obduktion ist der Mann erstickt. Anschließend wurde der 75-Kilo-Mann von wohl zwei Tätern mit einem Seil um den Hals aus dem Auto über eine Böschung neben der B27 bei Reichenau an der Rax geworfen.
Managerin des Gitarristen fassungslos
Offiziell wird die Identität des Toten ohne Papiere zwar nicht bestätigt, aber bei dem Mordopfer dürfte es sich um einen beliebten Gitarristen handeln. Mit der ehemaligen Lebensgefährtin und den zu Halbwaisen gewordenen Kindern – ein Sohn (6) und eine 13-jährige Tochter – trauert im "Krone-Gespräch" auch die Managerin der Musikgruppe: "Die Band steht unter Schock. Am Freitag vor einer Woche haben sie noch zusammen auf einem Fest gespielt – und jetzt ist Ricardo tot!"
von Christoph Budin (Kronen Zeitung) und noe.krone.at
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