Laut Exekutive war es 17.30 Uhr, als der 38-Jährige die Eingangstür seiner Wohnung in Mitterdorf versperrte und zu einem leicht entflammbaren Desinfektionsmittel griff. Er verteilte die Flüssigkeit am Boden, "wobei er anschließend auch seine Freundin anschüttete", ist dem schriftlichen Bericht der Polizei zu entnehmen. Dann "hantierte" der Obersteirer mit einem Feuerzeug.
Die junge Frau und der Boden der Wohnung fingen Feuer - der mutmaßliche Täter selbst sprang aus einem Fenster im ersten Stock (im Parterre wohnt seine Mutter). Der 38-Jährige lief zu einem zwei Kilometer entfernten Bauernhof, wo er eine Stunde später von der Polizei festgenommen wurde. Er leistete keinerlei Widerstand und hatte zuvor sogar selber die Landwirtin gebeten, die Polizei zu rufen.
Nachbar rettet 22-Jährige aus Flammen
Ein Nachbar eilte unterdessen der 22-Jährigen zu Hilfe. Der mutige Helfer trat die Wohnungstür ein, schnappte sich die junge Frau, brachte sie ins Erdgeschoß und leistete Erste Hilfe. Die Schwerstverletzte wurde von einem Rettungsteam und dem Distriktsarzt erstversorgt und per Notarzthubschrauber ins Spital geflogen. Rund 15 Prozent ihrer Hautoberfläche sollen verbrannt sein. Am Montag ging es ihr "den Umständen entsprechend gut".
Wie die ersten Einvernahmen des Verdächtigen ergaben, war es wegen einer Lappalie zwischen dem Paar, das erst seit rund zwei Monaten zusammen ist, zum Streit gekommen. Davor hätten die beiden erst ein Mal eine ernsthafte Auseinandersetzung gehabt, so die Polizei. Der 38-Jährige, der wegen Drogendelikten amtsbekannt ist, gestand zwar die Brandstiftung, bestritt aber eine Mordabsicht. Er habe seine Freundin "nicht absichtlich angezündet".
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