Nachhilfe-Rekordhoch

„Bildung darf nicht vom Geldbörsel abhängig sein“

Leben
24.05.2019 11:47

Rund 327.000 Kinder und Jugendliche benötigen im heurigen Schuljahr Nachhilfe - ein neuer Rekordwert. Im Vorjahr waren es „nur“ 264.000. Dadurch steigen auch die Ausgaben dafür stetig an. Heuer werden es bereits über 100 Millionen Euro sein. Die Arbeiterkammer fordert daher den Ausbau der Ganztagsschule.

„Ein Drittel der Kinder braucht Nachhilfe, so viele wie noch nie“, so AK-Präsidentin Renate Anderl. Ein Grund dafür sei der wachsende Notendruck in der Schule. „Es geht zunehmend um gute Noten, weniger ums Durchkommen“, erklärt AK-Bildungsexpertin Elke Larcher. In drei von vier Familien lernen daher bereits die Eltern mit den Kindern. Viele sind damit jedoch überfordert. So hätten laut Studie jeder vierte Vater bzw. Mutter fachliche Schwierigkeiten, den Stoff zu verstehen.

Mathematik als Problemfach
Den höchsten Nachhilfe-Bedarf gibt es in der AHS-Oberstufe. Dort lernt schon knapp jeder zweite Schüler abseits des Unterrichts. Die Eltern geben dafür jährlich im Schnitt 640 Euro aus. Aber sogar jeder siebente Volksschüler nimmt schon Nachhilfe. Dafür fallen im Jahr je Kind rund 540 Euro an. Unterm Strich müssen die Familien bereits über 100 Millionen Euro für die Bildung ihres Nachwuchses ausgeben. Mathematik ist generell ganz klar das Problemfach Nummer eins.

Lerndruck steigt weiter
Nicht jeder, der Hilfe braucht, kann sich diese aber auch leisten. Rund vier Prozent der Eltern (z. B. Alleinerzieher, Geringverdiener) haben dafür kein Budget. „Bildung darf nicht vom Geldbörsel abhängig sein“, so Anderl. Sie fordert daher, dass sowohl der Förderunterricht als auch Ganztagsschulen ausgebaut werden. Geld habe man dafür genug im Land, es gehört nur besser verteilt, so Anderl. Der Lerndruck dürfte jedenfalls weiter steigen.

Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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