Prozess in Innsbruck

Haft für „Wahrsagerin“: Betrug mit schwarzer Magie

Tirol
03.05.2019 13:00

Glück in der Liebe sowie die Erlösung von schwarzer Magie und diverser Fluche versprach eine vermeintliche Wahrsagerin (38) ihren Opfern. Dafür luchste sie ihnen insgesamt knapp 17.000 Euro heraus. Nun muss die gebürtige Serbin in Haft.

Die Sterne standen nicht gut für sie, das spürte die angeklagte „Wahrsagerin“ offensichtlich sofort und legte vor dem Innsbrucker Landesgericht umgehend ein reumütiges Geständnis ab. „Es tut mir leid und ich möchte mich bei allen Geschädigten entschuldigen“, erklärte die gebürtige Serbin, die bei ihrer Cousine in Wien als „U-Boot“ lebte, also nicht gemeldet war, mit gebrochener Stimme.

Utopische Summen für „Reinigung“ von Ketten
Immer wieder gaukelte die Mutter eines 11-jährigen Kindes gutgläubigen Frauen und Männern vor, sie könne teure Goldketten von Dämonen befreien und für utopische Summen rituell reinigen. So kassierte sie unter anderem von einer ebenfalls in Wien lebenden Landsfrau Schmuck im Wert von rund 1500 Euro. „Dieser hat eine schlechte Wirkung auf dich und muss von schwarzer Magie befreit werden“, erklärte sie der jungen Dame. 2000 Euro hätte die rituelle Reinigung auf einem Grabstein gekostet. Doch dieses Geld floss zum Glück nicht.

Eine Tirolerin, die mit Inseraten über die Wahrsagertätigkeit der 38-Jährigen angelockt wurde, erleichterte die Scharlatanin um nicht weniger als 14.600 Euro. Dafür versprach sie ihr Hilfe bei Liebesproblemen. „Die meisten Opfer haben es meiner Mandantin leicht gemacht“, so der Verteidiger.

Insgesamt 17.000 Euro Opfern herausgelockt
Laut Anklage wanderten Schmuck und Geld im Wert von insgesamt 17.000 Euro in die Taschen der Angeklagten – wobei die Staatsanwaltschaft sogar noch gnädig mit der Serbin war. Denn mehrere Fakten waren gar nicht erst angeklagt.

Richterin Verena Offer verhängte über die zuvor unbescholtene Frau neun Monaten Haft – drei davon muss sie unbedingt absitzen. Die Serbin, die nun hoffentlich ihre Wahrsagertätigkeit einstellt, nahm das Urteil sofort an.

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