Nötige Maßnahme

Masern-Quarantäne an LA-Unis: Hunderte Betroffene

Ausland
27.04.2019 12:22

Wegen einer möglichen Ansteckung mit Masern stehen rund 1000 Studenten und Mitarbeiter an zwei US-Universitäten in Los Angeles unter Quarantäne. Sie wurden in den vergangenen Tagen aufgefordert, zu Hause zu bleiben und den Kontakt mit anderen Menschen zu meiden, weil sie Masern ausgesetzt gewesen sein könnten. Es handelt sich dabei laut „Los Angeles Times“ um eine der größten Quarantäne-Anordnungen in der Geschichte Kaliforniens. Und sie ist nötig: In den USA ist die Zahl der Masern-Erkrankungen aktuell auf dem höchsten Stand, seit die Krankheit im Jahr 2000 dort für besiegt erklärt wurde.

Die Maßnahmen könnten bis zu 21 Tage andauern und seien eine Schutzmaßnahme gegen die Verbreitung der Krankheit, denn die Betroffenen sollen sich zeitgleich mit Erkrankten in einer Bücherei oder bestimmten Klassenräumen aufgehalten haben, schrieb die „Washington Post“. In den USA ist die Zahl der Masern-Erkrankungen aktuell auf dem höchsten Stand, seit die Krankheit im Jahr 2000 dort für besiegt erklärt wurde.

Wer Impfung nachweisen kann, darf sich frei bewegen
Wer unter den Betroffenen an der University of California oder der California State University, beide in Los Angeles, eine Impfung zum Schutz vor Masern nachweisen kann, darf sich wieder frei bewegen. Daher sinke die Zahl der Quarantänefälle kontinuierlich und stand laut „Washington Post“ zuletzt bei rund 700.

Selbst skeptischer Trump rief zu Masern-Impfung auf
Angesichts der besorgniserregenden Ausbreitung von Masern hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag Eltern zur Impfung ihrer Kinder aufgerufen: „Diese Impfungen sind so wichtig.“ In der Vergangenheit hatte sich Trump skeptisch zu dem Thema geäußert. Im Jahr 2014 hatte er einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus bei Kindern hergestellt - ein bei Impfgegnern verbreiteter Irrglaube.

Vor Kurzem hatte die US-Gesundheitsbehörde eine Rekordzahl von Masern-Fällen gemeldet, nämlich 695 Krankheitsfälle landesweit. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio rief sogar einen Notstand für Teile des Stadtviertels Brooklyn aus. Jeder, der in bestimmten Teilen des Viertels Williamsburg lebt, müsse sich gegen Masern impfen lassen, sagte de Blasio. Ansonsten drohten Strafen bis zu 1000 Dollar (etwa 890 Euro).

Video: 1000 Dollar Strafe für Impfverweigerer in Brooklyn

Je älter der Infizierte, desto gefährlicher die Krankheit
Masern-Viren kann man sich über Speicheltröpfchen in der Luft einfangen. Die Krankheit ist hochansteckend, es kann zu lebensbedrohlichen Langzeitfolgen kommen. Einige Tage nach der Infektion mit den Viren breitet sich ein Ausschlag über den ganzen Körper aus. Etwa jeder zehnte Patient hat Komplikationen, beispielsweise Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Je älter der Infizierte ist, desto gefährlicher wird die Krankheit. Selten kommt es auch zu Gehirnentzündungen, die tödlich enden können.

Die Masern wären durch die Impfungen eigentlich ausrottbar, doch mangelnde Durchimpfungsraten führen auch in Österreich immer wieder zu Ausbrüchen.

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