Bruder (5) als Zeuge

Deutsche und Sohn (10) in Teneriffa-Höhle getötet

Ausland
25.04.2019 11:33

Es sind unvorstellbare Momente, die ein fünfjähriger Deutscher nun zu verkraften hat: Der Vater soll ihn, seinen zehnjährigen Bruder und die Mutter in eine Höhle auf der Urlauberinsel Teneriffa gelockt und die Familie dort brutal attackiert haben. Der Kleine konnte flüchten, der Vater wurde festgenommen. Am Mittwoch wurden schließlich die Leichen der Frau und des älteren Buben gefunden.

Der fünfjährige Bub war am Dienstagnachmittag weinend und schwer geschockt von Passanten aufgelesen worden. Sie brachten das Kind zunächst zu einem Deutsch sprechenden Mann und schließlich zur Polizei, wo es schier Unfassbares erzählte: Die Familie sei zu einer Höhle im Hinterland der Gemeinde Adeje gewandert. Dort soll der Vater plötzlich auf die Mutter der Buben und auch die Kinder losgegangen sein. Er habe große Angst gehabt und sei davongelaufen, so der Bub laut „Bild“. Stundenlang dürfte der Kleine dann in der Gegend herumgeirrt sein.

Festgenommener Vater lebt seit Längerem auf Teneriffa
Kurz darauf wurde der Vater, ein Deutscher, der seit Längerem auf Teneriffa lebt, in seiner Wohnung in Adeje festgenommen. Er leistete laut Polizei heftigen Widerstand und verweigerte jede Kooperation. Laut „Bild“ wies der 43-Jährige Verletzungen auf, die von einem Kampf stammen könnten. Seine 39 Jahre alte Ehefrau und der zehn Jahre alte Sohn wurden als vermisst gemeldet.

Am Mittwochnachmittag fanden Beamte der Polizeieinzeit Guardia Civil schließlich die Leichen der Vermissten. Sie lagen in einer Höhle im bergigen Hinterland der Gemeinde. An der Suchaktion hatten mehr als 100 Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Notfalldienste teilgenommen.

Vater: „Beide noch am Leben, als ich die Höhle verlassen habe“
Nun müssen die Hintergründe der schrecklichen Tat geklärt werden. Der Verdächtige ist in Haft, bestreitet laut Polizei aber, für den Tod seiner Frau und des Sohnes verantwortlich zu sein. Er habe versichert, dass beide am Leben gewesen seien, als er die Höhle verlassen habe. Gegen ihn liegen laut den Behörden in Spanien keine Anzeigen wegen häuslicher Gewalt vor.

Woher in Deutschland die Familie stammt, ist noch nicht bekannt. Der Fünfjährige, der kein Spanisch spricht, schilderte den Ermittlern, dass der Vater schon seit Längerem fest auf Teneriffa gewohnt habe und die in Deutschland lebende Familie regelmäßig zu Besuch gekommen sei, sagte Adejes Bürgermeister Jose Miguel Rodriguez Fraga. Der Bub wird von Sozialarbeitern und Psychologen betreut.

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