Mangel an Fair Play

Der Gemeinderats-Wahlkampf wird von üblen Fouls geprägt

Niederösterreich
11.03.2010 16:55
Übers Ziel hinaus oder unter der Gürtellinie – im hektischen Wahlkampf-Alltag sind die Aktionen der Parteien nicht immer treffsicher. Ob Stimmenfang in der Kirche, bei Hochzeitsfeiern und in Schulen oder Streit um Kandidatenlisten sowie Flugblätter mit bösen Vorwürfen – einen Fair-Play-Preis gewinnt wohl keine Partei.

Die Parteibotschaft über die Sprösslinge an die Eltern bringen – auf diesen plumpen Trick setzten laut SP offenbar VP-Strategen in Absdorf im Bezirk Tulln. "Vor Volksschule sowie Kindergarten wurden Radhelme samt VP-Briefen verteilt", wettern SP-Vertreter. In Gloggnitz im Bezirk Neunkirchen sorgten Fotos von Schulveranstaltungen in roten Aussendungen für Wirbel: "Die Bilder waren nur für die Gemeindezeitung und nicht für das SP-Blatt gedacht", heißt es aus Oppositionsreihen.

Vergessener Button, verpatzte Hochzeit...
Über Wahlslogans in der Kirche empörten sich wiederum Gläubige in Gablitz. VP-Ortschef Andreas Jelinek räumt ein: "Meine Frau hat vergessen, vor der Messe den Button von ihrer Jacke zu nehmen." Werbung in eigener Person konnte sich indes ein SP-Politiker in Wiener Neustadt nicht einmal bei einer Hochzeitsfeier verkneifen, berichten empörte Gäste. Aufregung um Vorzugsstimmzettel herrscht in Warth im Bezirk Neunkirchen schon vor der Wahl. "Die SP wollte einen Kandidaten von der Liste streichen", so VP-Bürgermeisterin Michaela Walla. SP-Konter: "Der Mann hat seine Bewerbung zurückgezogen. Das sollte in den Wahlzellen vermerkt werden."

Richter entscheiden Streit in Maria Enzersdorf
Mit harten Bandagen wird auch in Maria Enzersdorf im Bezirk Mödling gekämpft: In Flugblättern behauptet der Pächter eines Gemeindelokals, VP-Ortschefin Traude Obner habe ihn auf kriminelle Weise ruiniert. Die Angegriffene entsetzt: "Alles unwahr. Nun entscheiden die Richter." Mit Parolen wurden FP-Plakate in Trautmannsdorf beschmiert. Ein verärgerter Funktionär: "Das ist kein Lausbubenstreich mehr!"

von Christoph Weisgram und Lukas Lusetzky, Kronen Zeitung

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