Maßnahmen nötig

Wilde Schlägereien in Tirols Après Ski-Orten

Tirol
01.04.2019 09:00
Von der Piste ins Après Ski-Lokal – das macht wohl für viele Touristen den Winterurlaub in Tirol aus. Doch wo reichlich Alkohol fließt, wird die Stimmung oft aggressiv. Das zeigen Schlägereien, die sich heuer bisher in den Skiorten zugetragen haben. Mit Maßnahmen wie einer Dorfstreife kann man die Gefahr jedoch bannen.

Eine brutale Attacke jagte heuer die nächste, teilweise schwer verletzte Wintersportler waren die Folge:

  • 16.1.2019: Ein Holländer (31) schlug beim Ausgang eines Après Ski-Lokals in Gerlos einem Landsmann (20) ein Bierglas in den Nacken. Das Glas zerbrach, der Mann wurde verletzt.
  • 21.1.2019: Völlig ausgeartet ist in Mayrhofen ein Streit zwischen zumindest zehn Winterurlaubern. Die Männer prügelten vor einer Bar wie wild aufeinander ein. Zwei Belgier gingen im Zuge dessen auf Polizisten los. Eine Ladung Pfefferspray war notwendig.
  • 29.1.2019: Ein Niederländer (29) prügelte auf einen Luxemburger (28) ein. Das Opfer ging dabei bewusstlos zu Boden und wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht.
  • 31.1.2019: Ein Niederländer (26) verrichtete in Sölden öffentlich seine Notdurft. Eine Polizistin forderte ihn auf, sich auszuweisen. Der 26-Jährige stieß die Beamtin daraufhin zu Boden und trat auf sie ein.
  • 11.2.2019: Mit ausgeliehenen Skiern fuhren mehrere Niederländer in St. Anton am Arlberg über eine Stahltreppe. Ein Tiroler (28) hatte Fotos gemacht, was den Holländern nicht passte. Sie schlugen ihn zu Boden, einer der Männer attackierte ihn mit seinem Skischuh.
  • 17.2.2019: Ein brutaler Niederländer (21) schlug im Zuge einer Massenschlägerei drei Dänen nieder und trat mehrmals auf sie ein, als sie schon am Boden lagen.
  • 9.3.2019: Bei einem Imbissstand in Sölden stritten ein Deutscher (36) und ein Niederländer (29), wer an der Reihe sei. Die Auseinandersetzung eskalierte, sie schlugen mit bloßen Fäusten aufeinander ein.

„Im Februar und März passieren mehr Vorfälle“
Szenen wie diese sind David Zieger, Geschäftsführer der Innsbrucker Sicherheitsfirma sps-west, bekannt. Er ist mit seinen Mitarbeitern in mehreren Wintersportorten – unter anderem in St. Anton am Arlberg, Sölden und Söll – im Einsatz.

„Tendenziell ist zu sagen, dass im Dezember vorwiegend Familien in Tirol zu Gast sind, im Februar und März reisen mehr Urlauber-Gruppen an. Dementsprechend ereignen sich Anfang des Jahres auch mehr Vorfälle“, verdeutlicht er. Zu den auffälligsten Nationalitäten gehören laut Zieger Urlauber aus den Niederlanden, Deutschland, Dänemark und Belgien. Die Engländer lassen hingegen mittlerweile aus. „Deren Problemklientel kann sich den Skiurlaub augenscheinlich nicht mehr leisten“, sagt der Security-Chef.

Neben Gästen verlieren Angestellte die Kontrolle
Interessant: Nicht nur Winterurlauber verursachen Probleme, sondern auch Angestellte! „Viele von ihnen kommen aus dem Ausland. Im Februar oder März verlieren sie meist die Nerven und in weiterer Folge die Kontrolle und attackieren andere“, gibt Zieger preis.

Doch wie bekommt man solche Situationen längerfristig in den Griff? Die Mitarbeiter von sps-west werden von Lokalbetreibern angestellt, um die Eingänge abzusichern. Und auch von Hotelinhabern werden die Sicherheitsmänner engagiert, um auf gewisse Gästegruppen ein Auge zu werfen.

„Maßnahme, die beruhigt“
Doch neben diesem klassischen Job üben sie auch eine weitere Maßnahme aus: die Dorfstreife! „Dafür werden wir von St. Anton am Arlberg beauftragt. Unsere Mitarbeiter marschieren regelmäßig durch den Ortskern, um aggressive Personen vorab so gut es geht zu besänftigen“, betont Zieger. Eine Maßnahme, die durchaus für Beruhigung sorgt, wie Bürgermeister Helmut Mall betont.

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