„Unklare Spielregeln“

Nach 17 Monaten: ORF sagt „Ciao“ zu Facebook

Medien
28.03.2019 12:19

Gerade einmal 17 Monate lang war der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf Facebook vertreten. Jetzt sollen die Accounts wieder gelöscht werden, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit. Mit 1. April werden „auf Wunsch der ORF-Geschäftsführung im Zuge einer Reorganisation der ORF-Facebook-Auftritte eingestellt“, heißt es in einer Stellungnahme. Bereits vergangenes Jahr kündigte der ORF diesen Schritt an.

„Die Hoffnung, dass sich bei Facebook einiges zum Positiven verändert, dürfte wohl angesichts der Entwicklungen der vergangenen Monate begraben werden“, schreibt der ORF selbst und weist dabei auf Datenlecks und die kommerzielle Nutzung von persönlichen Daten des Unternehmens hin. Hinzu komme der „höchst problematische Umgang mit Inhalten“. Demnach würden harmlose Inhalte häufig zensuriert und gelöscht werden, „während der Konzern es nicht schafft, Hass und Gewalt in den Griff zu bekommen“.

„Nicht das einfachste Biotop“
Außerdem verwies der ORF auf Probleme mit stark sinkende Reichweiten, „unklare Spielregeln“ und das „ewige Schrauben am Algorithmus“. Facebook sei insgesamt nicht das einfachste Biotop für seriöse Nachrichtenmedien. „Ein Kooperationspartner, der gleichzeitig Konkurrent ist, der seine Spielregeln nicht kommuniziert und sich ständig ändert“, so der ORF.

„Wachstum entwickelte sich zäh“
Dass der ORF erst spät auf Facebook einstieg - das gesetzliche Facebook-Verbot für den ORF wurde erst 2013 und 2014 aufgehoben -, habe zusätzlich eine Hürde dargestellt, dessen Ausmaß man sich nicht im Klaren war. „Das Wachstum entwickelte sich nach tollem Start zäh - jedenfalls unter den ohnehin keineswegs überzogenen Erwartungen für die reichweitenstärkste Nachrichtenplattform des Landes.“

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