Akademiker in U-Haft

Missbrauchsverdacht gegen Arzt: Schon 20 Opfer!

Oberösterreich
06.03.2019 07:00

Die Verdachtslage gegen einen Facharzt aus dem Salzkammergut hat sich drastisch verschärft. Dem Mediziner wird vorgeworfen, minderjährige Buben in seiner Ordination sexuell missbraucht zu haben. Der Verdächtige sitzt seit Ende Jänner in Wels in U-Haft. Mittlerweile sind der Staatsanwaltschaft bereits 20 mutmaßliche Opfer bekannt, weitere könnten folgen!

„Fragen Sie nach. Dieser Fall ist weit größer als bisher bekannt geworden ist. Die gesamte Hautevolee einer Bezirksstadt ist betroffen. Alle sind mit ihren Kindern zu diesem Arzt gegangen. Der Schaden, den er in den jungen Seelen angerichtet hat, ist unermesslich. Es gab sogar einen Fall, wo der Vater im Wartezimmer saß, während sein Sohn in der Ordination missbraucht wurde“, erzählte ein anonymer Anrufer bei der „Krone“-Redaktion. Er bezog sich auf jenen Facharzt aus dem Salzkammergut, der seit Ende Jänner in Wels wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen in Wels in U-Haft sitzt.

Schweigen der Opfer ist schwer zu brechen
Besonders schlimm: Viele der möglichen Opfer wagen es kaum, gegen ihren mutmaßlichen Peiniger auszusagen, weil sie sich schämen und sich selbst die Schuld an dem Unsagbaren geben. Weil sie es ja geschehen ließen - ein psychologischer Effekt, der bei der ohnedies schwierigen Aufklärung von Missbrauchsfällen immer eine große Rolle spielt.

Verdachtslage hat sich verschärft
Auf „Krone“-Anfrage bestätigte Christian Hubmer von der Welser Staatsanwaltschaft, dass sich dieVerdachtslage über den beschuldigten Mediziner deutlich verschärft hat. „Ja, es stimmt. Mittlerweile sind den Ermittlern durch belastende Aussagen bei Einvernahmen bereits zwanzig mögliche Opfer bekannt geworden. Der Beschuldigte soll sich im Rahmen der medizinischen Heilbehandlung an ihnen vergriffen haben. Es wird nicht nur wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, sondern inzwischen auch wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen sowie Missbrauch des Autoritätsverhältnisses ermittelt.“

U-Haft dürfte verlängert werden
Nachsatz von Staatsanwalt Hubmer: „Was am Ende des Tages unterm Strich heraus kommt, wissen wir jetzt natürlich noch nicht.“ Mitte kommender Woche ist jedenfalls die Haftprüfung über den verdächtigen Mediziner anberaumt. Die Untersuchungshaft dürfte angesichts der Entwicklungen verlängert werden.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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