Terroristisches Motiv?

Tote bei Anschlag auf Kirche auf den Philippinen

Ausland
27.01.2019 09:41

Durch zwei Explosionen in und vor einer katholischen Kirche im unruhigen Süden der Philippinen sind am Sonntag während eines Gottesdiensts mindestens 18 Menschen getötet (die zunächst genannte Zahl von 27 Toten wurde korrigierte; Anm.) und Dutzende weitere verletzt worden. Das Militär geht von einem terroristisch motivierten Anschlag aus. „Das Motiv ist sicher Terrorismus“, sagte ein Militärsprecher. „Das sind Leute, die keinen Frieden wollen.“

Die erste Explosion habe sich während einer Messe im Inneren der Kathedrale in der Stadt Jolo in der Provinz Sulu ereignet, die zweite auf einem Parkplatz vor dem Gotteshaus, als Sicherheitskräfte eingetroffen seien, hieß es. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen.

Motiv für Anschlag noch unklar
Jolo liegt rund 1000 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Der Chef der nationalen Polizei berichtete, dass unter den Opfern Soldaten seien. „Wir wissen nicht, ob die Zahl der Todesopfer noch steigen wird“, sagte er dem Manila-Radiosender DZMM. Ein Motiv sei bisher nicht herausgefunden worden, es werde in alle Richtungen ermittelt. Man werde die Sprengstoffe analysiert, um dann Rückschlüsse auf die Täter ziehen zu können.

Unklar ist, ob der Angriff mit dem Ergebnis einer Volksabstimmung in der südlichen Region Mindanao zusammenhängen könnte. Am Freitag hatte die Wahlkommission bekannt gegeben, dass dort der Bildung einer neuen muslimischen autonomen Einheit, der Region Bangsamoro, zugestimmt worden sei. Das Gesetz zur Schaffung dieser Region war eine Schlüsselbestimmung in einem Friedensabkommen, das zwischen der philippinischen Regierung und der größten muslimischen Rebellengruppe, der Islamischen Befreiungsfront der Moros, im Jahr 2014 geschlossen worden war.

Auf den katholisch geprägten Philippinen stellen Muslime mit einem Bevölkerungsanteil von weniger als zehn Prozent eine Minderheit dar. Sie haben der Regierung in der Vergangenheit mehrfach Vernachlässigung vorgeworfen.

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