Im Aufsichtsrat:

Aufstand wegen Personalnot in der Linzer Uniklinik

Oberösterreich
24.10.2018 14:00

Paukenschlag im Aufsichtsrat des Uni-Klinikums in Linz: Offenbar gab es einen Aufstand der SPÖ-Gewerkschafter gegen das KUK-Budget 2019, weil darin viel zu wenig auf Personalmangel und Arbeitsdruck im Pflegebereich eingegangen werde, wie er kürzlich in einer AK-Studie für Oberösterreichs Pflege-Beschäftigte aufgezeigt wurde. Formelle Folgen hat die Ablehnung nicht, aber Signalwirkung.

Offiziell bestätigt es kein Aufsichtsratsmitglied, aber die Nachrichtenlage scheint zuverlässig. Demnach haben die sozialdemokratischen Gewerkschafter auf der Belegschaftsvertreterseite des KUK-Aufsichtsrates das Budget abgelehnt. Die ÖVP-Gewerkschafter, die aus den ursprünglichen, in die KUK aufgegangenen Gespag-Häuser kommen, taten das angeblich nicht.

AK-Studie über große Personalnöte
Dem Vernehmen nach wurde bei der Aufsichtsratssitzung die kürzlich präsentierte AK-Studie über (zu) hohe Arbeitsbelastung und großen Personalmangel in Oberösterreichs Spitälern kommuniziert, ohne dass das - sozusagen „last minute“ - Auswirkungen auf die Budgetpläne gezeigt hätte.

Eigentümerseite ist nicht überzeugt
Offenbar ist die Eigentümervertreterseite - mehrheitlich mit Politikern von Land und Stadt besetzt und Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) als Vorsitzende - nicht davon überzeugt, dass die personelle Lage im Uniklinikum tatsächlich alarmierend ist.

700 zusätzliche Mitarbeiter quer durch nötig
Bei der Präsentation der AK-Studie vor einigen Tagen hat KUK-Betriebsratschef Branko Novacovic noch gemeint: „700 zusätzliche Mitarbeiter quer durch bräuchten wir morgen, aber im Budget steht nur eine sehr niedrige zweistellige Zahl.“ Wahrscheinlich die Wurzel der Ablehnung im Aufsichtsrat am Dienstag.

Luger soll diesmal zugestimmt haben
Im Juni hatte der Linzer Stadtchef Klaus Luger (SPÖ) für eine Vertagung des Budgetbeschlusses gesorgt, aufgrund der Befürchtung „der Unfinanzierbarkeit der KUK auf Dauer in diesen Dimensionen“. Offenbar konnten diese Befürchtungen ausgeräumt werden, denn nun soll Luger dem Budget zugestimmt haben, das die SPÖ-Gewerkschafter ablehnten.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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