Wer früher in Pension geht, stirbt auch früher. Diese doch überraschende Erkenntnis mit genau bezifferbaren Werten liefert die Studie eines Forscher-Quartetts, zu dem der an der Universität Zürich lehrende Innviertler Josef Zweimüller gehört.
Jedes Jahr Frühpension erhöht bei Männern (nicht aber bei Frauen) das Risiko, vorzeitig (vor 73 Lebensjahren) zu sterben, um 6,8 Prozent und reduziert das Alter zum Todeszeitpunkt um 0,2 Jahre. Das ist, auf den Punkt gebracht, das Ergebnis der Studie von Andreas Kuhn, Stefan Staubli, Jean-Philippe Wuellrich und Josef Zweimüller, Letzterer vom Institut für Volkswirtschaft an der Universität Zürich und ursprünglich aus Oberösterreich.
In der Krise früher im Ruhestand
Die Datenbasis für die Analyse der Folgen der Frühpension stammt von 310.440 Männern und 144.532 Frauen bestimmter Jahrgänge, die Ende der 80er- und Anfang der 90-Jahre aufgrund einer Krisenregionenregelung (zum Beispiel für Linz und Mühlviertel, aber auch Gebiete in der Steiermark) früher in den Ruhestand „abgeschoben“ werden konnten bzw. aus Regionen, in denen das nicht möglich war.
Ungesunde Verhaltensänderungen
Als Ursachen der Frühpension für das Risiko eines früheren Todes werden Verlust von sozialem Status, ungesunde Verhaltensänderungen und niedrigere Einkommen vermutet. Die Forscher weisen darauf hin, dass eine Politik, die ältere Arbeitnehmern länger im Job hält, eine Reihe positiver Effekte habe.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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