Geschwisterstreit

Wenn die Kinder ständig streiten

Leben
24.07.2018 10:22

Keine Bange, es ist ganz normal, dass sich Geschwister regelmäßig in die Haare kriegen. Eltern sollten sich nicht zu viel einmischen.

Bei häufigen und heftigen Streitereien ihrer Kinder lassen sich Eltern schnell dazu hinreißen, sich in Auseinandersetzungen ihrer Sprösslinge einzumischen. Alltagsstress, kopfschüttelnde Passanten als Publikum und der eigene Wunsch nach Harmonie in der Familie machen es Eltern schwer, sich neutral zu verhalten.

Gestresst und überwältigt von der eigenen Emotionalität, versuchen Mutter und Vater Schiedsrichter zu spielen. „Kinder sollten aber die Chance bekommen, Konflikte gemeinsam zu lösen. Es gibt ihnen Selbstvertrauen, fördert die Sozialkompetenz und sogar die Kreativität. Denn oft kommt der Nachwuchs allein zu kreativeren Lösungen, auf die Erwachsene nie im Traum gekommen wären“, erklärt „Krone“-Eltern-Kids-Coach Nina Petz.

Zankereien machen fit fürs Leben
In den meisten Fällen ist es für die Eltern auch nicht mehr möglich, den Streit zu schlichten oder gar den Schuldigen zu finden. „Objektivität ist hier eine Illusion, und eines der Kinder wird sich immer ungerecht behandelt fühlen“, betont Nina Petz. Die oberste Familienregel: keine Gewalt! Ärger darf natürlich ausgedrückt werden, aber ohne einander zu verletzen. Schäumen die Wut-Gefühle einmal über und ist Verletzungsgefahr in Verzug, dann sollten Eltern reagieren und die Streithähne trennen.

Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
Unsere jüngste Tochter (13 Jahre) soll das erste Mal ohne ihre Schwestern ins Feriencamp. Eine Woche vor Abfahrt will sie jetzt plötzlich doch nicht fahren. Sollen wir stornieren?

Als Erstes sollten Sie versuchen herauszufinden, warum Ihre Tochter auf einmal nicht mehr fahren möchte. Generell ist es wichtig, dass Ihr Nachwuchs weiß, dass er sich auf Sie verlassen kann. Sprechen Sie das Unsicherheitsgefühl an, das wahrscheinlich da ist, weil sie das erste Mal ohne ihre Schwestern unterwegs ist. Es gibt Sicherheit, wenn Sie vertrauensvoll besprechen, dass Sie immer für Ihre Tochter da sind und Sie im Notfall auch sofort zum Camp kommen würden. Plaudern Sie darüber, wie sich Ihre Jüngste das Camp vorstellt. Manchen Kindern macht es Angst, nicht genau zu wissen, was sie erwartet. Sich darüber auszutauschen macht die Ängste schon ein gutes Stück kleiner. Wie geht es Ihnen mit dem „Loslassen“ Ihrer Jüngsten? Reflektieren Sie Ihre eigenen Gefühle. Oft ändert sich viel, wenn Eltern ihre Gefühle klären und von ganzem Herzen darauf vertrauen, dass ihr Spross die neue Herausforderung gut meistern wird. Es kann sein, dass auch Ihrer Tochter der Abschied dann plötzlich nicht mehr so schwerfällt.

Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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